

Der Informatiker als Künstler (und umgekehrt)
10. Februar 2016 um 14:13Neuer Bachelor "Digital Ideation" verbindet Informatik und Design.
Der neue Bachelor "Digital Ideation" an der Hochschule Luzern soll Informatik und Design verbinden.
Wenn Ihnen jemand sagen würde "Ich studiere Digital Ideation", und Sie dann nur das Zirpen vereinzelter Grillen in ihrem Hirn hören, dann sind Sie wahrscheinlich nicht allein. Wie uns die Hochschule Luzern, die ab diesem Herbst einen unter diesem Namen laufenden neuen Bachelor-Studiengang anbietet, heute netterweise erklärt, umschreibt der Begriff aber tatsächlich eine Verbindung von Informatik und Design.
Zwei Varianten
Für den Studiengang Digital Ideation gibt es zwei Varianten: Studenten, die sich für den Fokus Informatik entscheiden, absolvieren laut der Hochschule ein vollständiges Informatikstudium und schliessen dies mit einem Bachelor of Science in Informatik ab. Mehr als die üblichen Studiengänge in Informatik oder Wirtschaftsinformatik betone Digital Ideation aber die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Designerinnen und Gestaltern. Bis zu 45 Prozent ihrer Studienzeit sollen die Studis nicht in Vorlesungssälen sitzen, sondern bei aktiver Projektarbeit verbringen. Diese bringe sie auch immer mit der kreativen Seite digitaler Produkte in Kontakt.
Wer sich vorwiegend als Gestalter betätigen will, aber gleichzeitig mehr über Programmierung, Webtechnologien oder Denken in Algorithmen lernen will, kann den Studiengang mit dem Fokus Design absolvieren. Bei erfolgreichem Abschluss erhält man den Titel Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation, Digital Ideation.
"Schönheit kommt von innen" (auch bei Software)
Studierende der beiden Richtungen sollen sich mehrmals wöchentlich in gemeinsamen Modulen zu Themen wie User Experience, Webdesign, Entwicklung von Apps oder Design und Entwicklung von Games treffen. Bei der Durchführung des Studiengangs kooperieren die beiden Departemente Informatik sowie Design & Kunst der Hochschule Luzern. Leiter des Lehrgangs Digital Ideation ist der "Interaction Designer" und Künstler Andres Wanner.
"Informatik ist überall. Aber auch die Schönheit, die Qualität eines Computerprogramms kommt von innen", sagt Wanner. Sie zeige sich im Design, in der Bedienbarkeit, der Benutzerführung, kurz: der User Experience. Mit der Einführung des Studiengangs erfülle man ein Bedürfnis der Wirtschaft nach Absolventen mit fachübergreifenden Kompetenzen. Diese könnten überall eingesetzt werden, wo interdisziplinäres Denken gefragt sei, zum Beispiel als professionelle Ideengeberinnen, Kreativingenieure, Grafikerinnen oder Interaktionsdesigner, Informatikerinnen oder User Experience Designer und als Entwicklerinnen oder Designer von Games. (hjm)
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