In der Schweiz überwiegt in der Software-Entwicklung hybrides Vorgehen: Wasserfall in Kombination mit agilen Methoden wie Hermes 5 werden von mehr als der Hälfte der Befragten bevorzugt. So zumindest lautet ein Befund des Berichts "SwissQ Trends & Benchmarks", für den 250 Personen in verschiedenen Rollen, Wirtschaftsbereichen und Firmengrössen befragt worden sind. Zugleich habe man aber einen Trend weg von Agile festgestellt, schreiben die Autoren.
Diese Tendenz spiegelt sich auch in den Releasezyklen: Im hybriden Modell wurden diese kürzer, während sie bei der agilen Methodik länger werden. So seien 1 bis 2 Releases pro Jahr ebenso selten geworden, wie auch mehrere Releases pro Monat nicht mehr so beliebt seien. Zwischen monatlich und dreimonatlich lag die Spitze über hybrid und agile hinweg.
Offenbar sind die Firmen damit erfolgreich: Eine grosse Mehrheit der Kundschaft zeigte sich mit der Qualität zufrieden. Aber es gibt auch Luft nach oben: grössere Testabdeckung durch Testautomatisierung, mehr Testressourcen und eine engere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Rollen, wurden am häufigsten als Mittel der Wahl genannt.
Testautomatisierung wird ohnehin als einer der zentralen Erfolgsfaktoren gesehen. Entscheidend dafür sind Know-how, gefolgt von Wartbarkeit und der Integration in CI/CD. Bei den Automatisierungstools haben mit Postman, Cypress und Robot Framework gleich 3 Produkte neu den Sprung auf die Bestenliste geschafft. Selenium bleibt aber am beliebtesten.
Devops bleibt Thema, aber die Einschätzung des Erfolgs hat etwas gelitten: Vor allem die Beschleunigung des Time-to-Market und die Verbesserung der Qualität wurden nicht mehr so optimistisch eingeschätzt wie auch schon. Bei 44% dauert die Implementierung länger als erhofft und bei 34% zeigte sich das Ganze als komplizierter als erwartet oder die Erwartungen wurden nicht erfüllt. Nur bei knapp 21% wurden die Erwartungen erfüllt oder übertroffen.