Die Channel-Woche 41

9. Oktober 2020 um 15:15
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Covid-Gewinner und -Verlierer, ein grosser Auftrag für Q_Perior und die Übernahme von Avaloq sorgten letzte Woche für Diskussionsstoff im Schweizer Channel.

Covid-Gewinner und Covid-Loser

"2020 war das profitabelste Jahr aller Zeiten für Channel-Partner. Sie hatten hohe Umsätze und tiefere Kosten. " Dies sagte Canalys-Gründer Steve Brazier in seiner Keynote am (virtuellen) Canalys Channels Forum. Aber, so eine weitere Keynote: Es gab auch Verlierer. So Reseller in Südeuropa und generell kleinere Reseller. Die ganz grossen, paneuropäischen Player wie Bechtle und Computacenter konnten mehr von der Krise profitieren als kleinere Service-Provider. Denn KMUs hätten, anders als beispielsweise Behörden oder das Gesundheitswesen, Investitionen gestoppt. Dass sich viele kleinere Reseller darauf konzentriert hätten, die bestehenden Kunden während der Krise zu pflegen, sei gefährlich.

NEC übernimmt Avaloq

Die Schweizer Avaloq-Gruppe erhält mit der japanischen IT-Gruppe NEC Corporation einen neuen Besitzer. Der Technologie-Konzern bezahlt für das Fintech gut 2 Milliarden Franken und übernimmt 100% der Aktien. Avaloq könne vor allem auch von der Forschung von NEC profitieren, erklärte Avaloq-CEO Jürg Hunziker an einer Medienkonferenz. Weiter: "Der Hauptsitz bleibt in der Schweiz, die Marke Avaloq und das Management bleiben. Die Übernahme ist mit keinen Kostenreduzierungen verbunden." Wir fragten auch die Schweizer Partner und Kunden von Avaloq nach ihrer Einschätzung des NEC-Deals. Die Kunden in der Finanzindustrie äussern sich teilweise zögerlich, aber grundsätzlich positiv zur Übernahme.

Erneut holt sich Q_Perior einen grossen SAP-Auftrag

Gegen 2 Konkurrenten hat sich Q_Perior das Swissgrid-Projekt "ERP Way Forward" gesichert. Der knapp 15,2 Millionen Franken schwere Auftrag hat eine Laufzeit von 5 Jahren. Hasan Tekin, Q_Perior-CEO Schweiz, freut sich, dass man sich mit dem Swissgrid-Deal "bereits das dritte, grosse S/4-Hana-Projekt in der Energiebranche nach BKW und AEW" gesichert habe. Weiter bestätigt er auf Anfrage, dass in den letzten Monaten einige Grossaufträge gewonnen worden seien. Abwicklungsprobleme gebe es aber nicht. Man könne die Aufträge mit eigenen Beratern stemmen, "weil wir auch während den letzten Monaten nie aufgehört haben, Mitarbeiter einzustellen".

Software AG wurde gehackt

Am 5. Oktober teilte die Software AG mit, dass zwei Tage zuvor ein Cyberangriff festgestellt worden sei. In der Folge seien interne Systeme kontrolliert heruntergefahren worden. Auch Helpdesk und die interne Kommunikation des Unternehmens seien von der Attacke betroffen. Die Dienstleistungen für Kunden und auch das Cloud-Geschäft seien dagegen nicht beeinflusst. Auch Tage später litt das Unternehmen immer noch unter dem Angriff. Ausserdem gab die Software AG bekannt, sie habe erste Hinweise erhalten, dass Daten von Servern und Notebooks der Mitarbeiter heruntergeladen wurden.

Emineo wächst zweistellig

2019 konnte Emineo seinen Umsatz gemäss einer Mitteilung von 22 auf 30 Millionen Franken steigern. Ein Jahr davor war der Umsatz des SAP-Dienstleisters und Softwareentwicklers stagniert. Damals sagte das Unternehmen, dass man für 2019 mit einem zweistelligen Umsatzwachstum rechne. Gleichzeitig wurden kräftig neue Spezialisten rekrutiert. Nun teilte Emineo mit, das Geschäftsjahr 2019 mit einem Umsatzwachstum von 35% und mit einem Mitarbeiterzuwachs von 50% auf 120 Angestellte abgeschlossen zu haben.

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