Die Channel-Woche 44

30. Oktober 2020 um 16:15
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Die Zukunft von Avectris, die Löhne von IT-Chefs und neue Regeln bei Bundesbeschaffungen sorgten für Diskussionsstoff im Schweizer Channel.

Axpo verkauft vielleicht die IT-Tochter Avectris

Der im Besitz von Axpo und weiteren Stromunternehmen stehende IT-Dienstleister Avectris soll möglicherweise verkauft werden. Die Eigentümer prüfen laut einer Mitteilung derzeit verschiedene "strategische Optionen" für die Weiterentwicklung von Avectris, darunter einen allfälligen Verkauf. Entscheide über die Zukunft des Unternehmens seien allerdings noch keine gefallen. Die ehemalige Axpo-Informatik wurde 2015 als IT-Dienstleister für Kunden auch ausserhalb des Axpo-Verbundes positioniert und zu Avectris umbenannt. Mittlerweile beschäftigt Avectris 480 Mitarbeitende.

Ein erfahrener CIO verdient in der Schweiz 260'000 Franken

Ein CIO mit mehr als 10 Jahren Erfahrung verdient in der Schweiz im Schnitt 260'000 Franken im Jahr. Gleichauf liegt der CDO. Dies geht aus einer Studie des Personalberaters Michael Page hervor, der 1800 IT-Profis in der Schweiz befragt hat. Ein CDO mit weniger als 5 Jahren Berufserfahrung verdient demnach noch 200'000 Franken, ein CIO 180'000 Franken. Überhaupt sind der Studie hohe Löhne in der Informatik zu entnehmen. Angesichts der Situation auf dem Arbeitsmarkt sieht Michael Page einen Vorteil bei den Kandidaten. Sie würden häufig mehrere Angebote erhalten und könnten so praktisch auswählen. Besonders gefragt seien derzeit Erfahrung mit ERP sowie bei internationalen Firmen, ausserdem IT-Diplome und -Zertifikate. Die Personalberater sehen Cloud-basierten Positionen im Aufwind und höhere Löhne in Jobs, in denen Nischen-Kenntnisse gefragt sind.

Bundesrat verabschiedet neue Beschaffungs-Strategie

Der Bundesrat diese Woche sein Strategiepapier für zukünftige Beschaffungen der Bundesverwaltung von 2021 bis 2030 verabschiedet. Es soll nicht mehr einfach das wirtschaftlich günstigste Angebot den Zuschlag kriegen, sondern das "vorteilhafteste". Bei Einkäufen sollen stattdessen Nachhaltigkeit, Qualität und Innovation im Zentrum stehen. Dies wird auch viele Unternehmen der ICT-Branche, die Geschäfte mit der Bundesverwaltung machen, betreffen. Die Neuausrichtung soll einen Wandel in der Vergabekultur der Beschaffungsbehörden herbeiführen, wie der Bundesrat mitteilte. Hintergrund der neuen Strategie ist das totalrevidierte öffentliche Beschaffungsrecht, das Anfang des nächsten Jahres in Kraft tritt.

Die Schweizer Softwarebranche zeigt sich verunsichert

Für das laufende Jahr rechnet die Schweizer Softwarebranche lediglich mit einem Umsatzwachstum von 2,7%. Vergangenes Jahr prognostizierte die Branche für 2020 noch ein Umsatzplus von 11,3%. Allerdings glauben die für den Software Survey befragten Unternehmen, dass es 2021 wieder zweistelliges Wachstum geben wird. Die grosse Umfrage zeigt daneben, welches die wichtigsten Kunden für die Schweizer Softwareanbieter sind und wie sich die Einnahmen zu Corona-Zeiten verändert haben.

Prantl behauptet: Finger weg von Ausschreibungen

"Immer wieder stecken wir unendlich viel Arbeit in eine Ausschreibung, um dann im besten Fall den 2. Platz zu gewinnen. Wir getrauen uns gar nicht, unsere Erfolgsquote bei Evaluationen einmal zu analysieren. Wahrscheinlich ist sie desaströs", bekommt Urs Prantl immer wieder zu hören. Eigentlich müsste man meinen, dass erfahrene ITler künftig von Ausschreibungen die Finger lassen. Doch, weit gefehlt. Eher das Gegenteil ist der Fall. Unser Kolumnist empfiehlt: IT-Anbieter sollen ihre Nerven schonen und gar nicht erst in Versuchung kommen, an Ausschreibungen teilzunehmen.

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