Die-Channel-Woche 48

27. November 2020 um 16:40
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Probleme bei Acceleris, der Verkauf von Schweizer Sage Assets und eine Weko-Busse wegen Preisabsprachen sorgten für Diskussionsstoff im Schweizer Channel.

Exklusiv: Acceleris steht nach Problemen vor dem Verkauf

Die Berner IT-Firma Acceleris mit ihren 54 Angestellten befindet sich seit dem 11. November in einem gerichtlichen Nachlassverfahren. Nun haben die Verantwortlichen eine Frist, um mit den Gläubigern über die Zukunft zu verhandeln. Gelingt die Einigung nicht, kommt es zum Konkursverfahren. "Wir befinden uns in einer Zeit mit besonderen Herausforderungen, die uns allen viel abverlangt hat. Das Geschäft der Acceleris AG wurde hart getroffen", sagte uns CEO Pascal Stürchler. Die Firma sollte an neue Eigentümer übertragen werden. Man stehe kurz vor Abschluss der Verhandlungen.

Sage lässt Schweizer Software fallen

"Die Sage Gruppe hat heute bestätigt, dass die Sage Schweiz AG mit seinen Produkten Sage Start, Sage 50 Classic/Extra und Sage 200 Extra zum Verkauf steht." Dies schreibt das Unternehmen an Schweizer Kunden und Partner. Der britische Software-Anbieter will sich vermehrt auf Sage Business Cloud fokussieren. Lokale Produkte, die nicht Teil davon sind, werden veräussert. Dies geschieht nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Polen und der asiatisch-pazifischen Region. Bei den Assets die Sage hierzulande abstossen will, handelt es sich um Lösungen, die der Konzern in den vergangenen Jahrzehnten für sehr viel Geld übernommen hatte. "Another One Bites the Dust", betiteln wir dazu unseren Kommentar.

In diesen Ländern entlässt IBM tausende Angestellte

Bereits Ende Oktober war bekannt geworden, dass IBM im Zuge seiner Aufspaltung in Europa rund 10'000 Arbeitsplätze abbaut. Das sind rund 20% der Angestellten von Big Blue auf dem Kontinent. Den grössten Abbau wird es laut Medienberichten im Geschäftsbereich IT-Services geben, der sich um den täglichen Betrieb der Infrastruktur kümmert. Bereits Anfang Oktober hatte CEO Arvind Krishna angekündigt, dass der Bereich Managed Infrastructure Services bis Ende 2021 in eine neue Firma überführt werden soll. Wir haben Berichte zusammengetragen, welche Länder betroffen sind. Zur Schweiz wollte sich IBM auf unsere Anfrage nicht äussern. 

Ruag International lagert IT an Tech Mahindra aus

Der Schweizer Konzern Ruag International hat einen externen Dienstleister gewählt. Der indische IT-Riese Tech Mahindra wird eigenen Angaben zufolge Ruag International bei seiner Digitalisierungsstrategie unterstützen und die Kernbereiche der IT-Infrastruktur mit Next-Generation-Services umgestalten. Damit soll die Kundenzufriedenheit gesteigert und Markeinführungszeiten verkürzt werden. Das Transformationsprogramm für Infrastruktur und Arbeitsplätze konzentriert sich darauf, die Nutzung digitaler Dienste zu beschleunigen. Zu den wichtigsten Initiativen gehört digitales Service-Management, Cloud-Transformation, Services-Automatisierung sowie Compliance & Control.

Weko büsst IT-Firmen wegen Preisabsprache

Die Eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Abrede bei Beschaffungen im IT-Bereich aufgedeckt. Submissionsabreden seien volkswirtschaftlich schädlich, preistreibend und verstossen gegen das Kartellgesetz, so die Wettbewerbshüter. Deshalb seien die Unternehmen mit insgesamt 55'000 Franken gebüsst worden. Von der Abrede betroffen ist die Schweizerische Nationalbank (SNB). Diese betreibt für ihre Datenkommunikation teilweise ein eigenes optisches Netzwerk. Bei einer Beschaffung von Netzwerkkomponenten haben die offerierenden Lieferanten Dacoso, Infoguard und IT District zusammen mit dem Hersteller ADVA laut Weko die Preise abgesprochen.

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