

Die Cloud wächst noch nicht in den Himmel
5. Juli 2016 um 08:47
Im IT-Infrastrukturbereich für RZs reden eigentlich alle, sowohl Hersteller als auch IT-Strategen in Unternehmen, nur noch von der Cloud.
Im IT-Infrastrukturbereich für RZs reden eigentlich alle, sowohl Hersteller als auch IT-Strategen in Unternehmen, nur noch von der Cloud. Zahlen von Marktforschern zeigen aber immer wieder, dass die Investitionen für "traditionelle" IT die Ausgaben für private oder Public-Cloud-Infrastrukturen immer noch deutlich überwiegen. Und dies wird sich auch nicht so schnell ändern. Cloud-IT ist zwar das Wachstumsgebiet, während die Ausgaben für traditionelle IT stagnieren oder schrumpfen, aber es wird wohl noch fünf oder sechs Jahre dauern, bis das Marktvolumen für Cloud-Infrastrukturen das Volumen für klassische Infrastrukturen erstmals übersteigt.
Illustriert wird dies auch durch aktuelle Zahlen von IDC. In der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) wurden laut IDC im ersten Quartal dieses Jahres 1,3 Milliarden Dollar für Cloud-IT (Server, Storage, Ethernet-Switches) ausgegeben. Das sind 17,6 Prozent mehr als vor einem Jahr, der Anteil der Cloud-IT an den IT-Infrastrukturausgaben ist damit um vier Prozentpunkte auf 25,1 Prozent gestiegen. Die Wachstumsraten im Cloud-Geschäft bleiben eindrücklich: Bis 2020, so die Prognose von IDC, werden die Investitionen in Cloud-Infrastruktur im EMEA-Raum ein Volumen von 10,7 Milliarden Dollar erreichen. Mit einem Anteil von knapp 54 Prozent werden aber auch in vier Jahren die Ausgaben für traditionelle IT-Infrastruktur noch etwas höher liegen.
In unserer Region scheinen der Anteil der Cloud-Infrastruktur tiefer zu sein, als global. Weltweit gesehen liegt er laut IDC gegenwärtig bei rund einem Drittel. Ein Grund dafür dürfte es sein, dass die Internetriesen wie Amazon, Google, Microsoft und Co. zwar verstärkt auch in Europa RZ-Kapazitäten aufbauen, aber immer noch das meiste Geld in den USA investieren.
Bei der Beurteilung dieser Zahlen sollte man sich im Klaren sein, dass sie nur um den Umsatz der Hersteller mit Cloud-Infrastruktur betreffen. Die Umsätze des "Cloud-Channels", vom Internetriesen bis zum lokalen Systemintegrator, der nun auch sein eigenes Cloud-RZ gebaut hat, werden nicht berücksichtigt. Wenn man auch die Ausgaben von Unternehmen und anderen Organisationen für Cloud-Services einrechnen würde, die sie aus Public Clouds oder aus von Drittunternehmen betriebenen Private Clouds beziehen, würde der Cloud-Anteil an ihren Ausgaben deutlich höher liegen. (hjm)
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