

Die digitale Schule des Bankennachwuchses
14. März 2014 um 16:12
Das Center for Young Professionals in Banking stellt den Lernenden ab dem Sommer nur noch elektronische Unterlagen zur Verfügung.
Das Center for Young Professionals in Banking stellt den Lernenden ab dem Sommer nur noch elektronische Unterlagen zur Verfügung.
Bei der Ausbildung geht das Center for Young Professionals in Banking (CYP) in Zürich seit 2012 konsequent den digitalen Weg in der bankfachlichen Grundbildung. Das 2003 in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Bankiervereinigung von fünf Banken gegründet CYP mit seinen derzeit 26 Mitgliedsbanken und rund 50 als Kunden angeschlossenen Finanzinstituten setzt konsequent auf digitale Tools und versteht sich als Vorreiter für einen modernen, papierlosen Schulunterricht. Im zehnten Jahr des Bestehens wird im Sommer 2014 auch die seit der Umstellung letzte Lehrlingsgeneration, die noch mit Papierunterlagen die Ausbildung begonnen hat, die Lehre abgeschlossen haben.
So werde man ab Sommer 2014 nur noch elektronische Unterlagen verwenden und Papierunterlagen seien endgültig aus dem Unterricht verbannt, erklärt CYP-Geschäftsführerin Alexia Böniger gegenüber inside-it.ch. Derzeit stehen rund 2500 Android-Tablets (Samsung Galaxy) im Einsatz, auf denen die Auszubildenden über die App MyCYP alle Unterlagen für Übungen und Aufgaben abrufen können. Ausgerüstet sind die Geräte mit Data-SIM-Karten mit 500 MByte pro Monat. Gerät und Abo sind für die Lehrlinge kostenlos. Implementiert hat Swisscom die Lösung, wobei die spezielle Plattform vom amerikanischen Anbieter Mobilelron stammt. Da die Tablets über ein spezielles Betriebssystem verfügen, eignet es sich nicht für jedes Endgerät, ist also etwa in BYOD-Infrastrukturen unbrauchbar, erklärt Böniger. Das sei ein Grund dafür, dass etwa in der Weiterbildung des CYP der Schritt in die digitale Welt noch nicht gemacht wurde. Für das Gesamtprojekt beliefen sich die Kosten laut der Fachzeitschrift 'CIO' auf rund 900'000 Franken fürs Learning-Management-System und die zentrale App, 700'000 Franken wurden in die Entwicklung der Lerninhalte gesteckt und der laufende Betrieb kostet derzeit jährlich rund 250'000 Franken.
Interessant ist, wie Böniger festhält, dass die Medienkompetenz der sogenannten Digital Natives sich stark auf die Social-Media-Tools beschränke. Hier sei allgemein noch viel zu tun. Denn dass gerade die jungen Leute schon bei konsequenter Tablet-Nutzung rasch an Grenzen stossen, habe sie selbst überrascht. Nur schon die systematische Dokumentenablage müsse gezielt gelernt werden, erklärt Böniger und begründet damit auch, warum das Erlernen von Medienkompetenz aktuell und generell so bedeutsam ist. Befruchtend sei bei der Arbeit in der digitalen Welt, dass man sich beim CYP mit den neuen IT-Möglichkeiten auch neue didaktische Qualitäten erschlossen habe, weil zahlreiche bisher unbekannte Lernsituationen entstanden seien, so Böniger. (vri)
Loading
Stadt Bern digitalisiert amtliche Meldungen
Ab 2024 werden die amtlichen Meldungen nur noch elektronisch geliefert.
Zürich steckt 13 Millionen Franken in Update der Steuersoftware
Die Steuerlösung Nest wird in Zürich auf einen neuen Release aktualisiert. Erste Zuschläge hat die Stadt an den bisherigen Lieferanten KMS freihändig vergeben.
Amazon investiert 4 Milliarden Dollar in KI-Firma Anthropic
Der US-Gigant hat eine weitreichende Partnerschaft mit Anthropic geschlossen. In das Generative-KI-Startup sind auch Google und Salesforce investiert.
Wird eine Millionenbusse gegen Intel nach 14 Jahren doch noch rechtskräftig?
Eine Busse der EU-Kommission hat sich zum epischen Rechtsstreit entwickelt. Jetzt hat die EU die Summe festgelegt.