Web-Version von ProConcept ERP, neue Produkte für KMU, Ausbau des Consultings und mehr Standorte in der deutschen Schweiz. Und dann ist da noch China...
Der prominente Verwaltungsrat (Freymond ist Vize-VRP der Post) stellte in seiner Keynote am Solvaxis Userday in Bern äusserst ehrgeizige Pläne für die fünf Jahre von heute bis 2016 vor.
Web-Version nächstes Jahr, neue Produkte für KMU
Die Botschaft von Freymond war klar: Die Art und Weise, wie Firmen funktionieren, verändern sich mit Themen wie "Web 2.0", "Cloud", "Mobile Computing" und der Globalisierung radikal. Der Firmen-User will (spätestens) in Zukunft seine Daten überall haben, will Software ausprobieren, bevor er sie kauft, will eine besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis und kürzere Entwicklungszyklen, stellte Freymond richtig fest.
Solvaxis will diesen Bedürfnissen mit einer voll Web-fahigen Version von ProConcept ERP, die auch von Partnern gehostet werden können, gerecht werden. Wie Solvaxis-Chef Pierre-Alain Schnegg zu inside-it.ch sagte, ist die Web-Version von ProConcept ERP heute bei den ersten Kunden in der Testphase und sollte in der zweiten Hälfte 2012 allgemein verfügbar werden - und zwar mit allen Funktionen, wie Schnegg betont.
Ausserdem, so Freymond, plant man eine komplett neue Lösung für Firmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden. Freymond sagte nicht mehr dazu, doch würde uns nicht überraschen, wenn Solvaxis schon nächstes Jahr eine komplett neue SaaS-Lösung - warum nicht gehostet von Swisscom? - auf den Markt werfen würde. Schnegg sagte auf unsere Frage, ob Solvaxis nicht zu spät komme, da es ja schon einige solche Lösungen (MyFactory, Skip5, Abacus, Easysys, um nur ein paar Beispiele zu nennen) gibt, nur: "Nein".
Mehr Präsenz in der deutschen Schweiz, Consulting- und Systemintegrationsbusiness verstärken
Doch die ehrgeizigen Romands wollen nicht nur mit zwei neuen Produkten wachsen, sondern auch geografisch expandieren. So will man die Präsenz in der deutschsprachigen Schweiz, wo man bis heute 80 Kunden gewinnen konnte, weiter ausbauen. Zudem soll ProConcept ERP auch als Lösung für Stiftungen (ein Markt, für den es offenbar noch wenig Konkurrenz gibt, wie uns ein potentieller Kunde beim Kaffee sagte) positioniert werden.
Und dann ist da noch China. Solvaxis hat bekanntlich
schon 2006 noch unter dem Namen ProConcept eine Niederlassung in China gut überstanden. Heute arbeiten Kunden wie Audemars Piguet und Bucherer mit ProConcept in China. Ja, es ist der unterdessen sechsköpfigen Niederlassung auch gelungen, neue Kunden in China zu gewinnen, so etwa der Motorradhersteller Peugeot Quingqi und Axson. "Es gibt viele Kunden, die ProConcept auch in China einsetzen wollen. Und wenn wir neue Kunden in China finden können, so nehmen wir diese gerne", so Schnegg im Gespräch am Rand der Veranstaltung.
Sage X3: "Für uns ein Nischenprodukt"
Von Sage X3 war am Solvaxis Userday hingegen fast nichts zu hören. Wir erinnern uns: Als Schnegg "seine" ProConcept wieder von Sage zurückkaufte, wurde vor allem von Sage betont, Solvaxis werde als Reseller für die neue Sage-Lösung X3 auftreten. Falsch war das nicht. Solvaxis habe bisher "drei bis vier X3-Kunden" gewinnen können, so Schnegg. Interessant sei das Produkt für Branchen, in denen man mit ProConcept nicht vertreten ist. Schnegg nennt insbesondere die Prozessindustrie und der Handel mit Rohstoffen. Zentral ist aber ProConcept, betont Schnegg: "X3 ist für uns ein Produkt für Nischenmärkte." (Christoph Hugenschmidt)