Die ganze Welt ein Touchscreen?

23. Mai 2008 um 14:08
  • technologien
  • microsoft
  • f&e
image

Microsoft forscht an einem relativ günstigen, berührungsempfindlichen Mensch-Maschine-Interface, das sich mit zwei Händen gleichzeitig bedienen lässt.

Microsoft forscht an einem relativ günstigen, berührungsempfindlichen Mensch-Maschine-Interface, das sich mit zwei Händen gleichzeitig bedienen lässt.
Haben Sie je mit einem wirklich guten Touchscreen gespielt? So ein Ding, wie Apple es für das iPhone gebraucht oder Microsoft für den "Surface" Computertisch? Faszinierend an beiden ist, dass man nicht lernen muss, das Interface zu bedienen. Wer einen Schalter umlegen will, tut das so wie immer: man kippt den Schalter mit dem Finger. Ein Bild wird vergrössert, indem man es mit zwei Fingern oder zwei Händen auseinanderzieht und man dreht ein Fenster, indem man es mit dem Finger berührt und dann einen Kreis malt.
Microsoft hat gestern Journalisten ins kalifornische Forschungslabor eingeladen und einige aktuelle Forschungsarbeiten gezeigt. Natürlich waren wir nicht selber dort, sondern wir stützen uns hier auf die Berichte von US-Medien, insbesonders von 'Cnet News.com' und von 'PC World'. Am meisten beeindruckt waren die Berichterstatter von einem Prototypen namens "LaserTouch", der gezeigt wurde. LaserTouch benötigt - ganz im Gegensatz zu "Surface", der pro Stück auf mindestens 10'000 Dollar zu stehen kommt, relativ wenige und relativ günstige Komponenten. "LaserTouch" verwendet eine billige Infrarot-Kamera und zwei Laser, um Fingerbewegungen auf einer flachen Oberfläche festzuhalten. Während die reine Hardware eher einfach zu sein scheint und die Komponenten für ein paar hundert Dollar zusammengestellt werden können, ist die Software hinter LaserTouch offenbar sehr aufwändig.
LaserTouch ist auch die technische Grundlage für das letzte Woche von Bill Gates gezeigte System einer Wand, die als Bildschirm und User-Interface gleichzeitig dient. Die Technologie ist grundsätzlich mit jedem planen Bildschirm einsetzbar. Doch noch gibt es offenbar grössere technische Probleme zu überwinden, bis LaserTouch kommerziell verwendbar wird. So können noch nicht mehrere Menschen gleichzeitig ein Interface bedienen, was sehr viele der denkbaren Anwendungen - zum Beispiel als Interface in einer Art Tisch - von vornherein ausschliessen würde. Sind diese Hürden aber einmal übersprungen, so könnte sich die Art und Weise wie wir Computer und überhaupt Maschinen bedienen und wo die Mensch-Maschinen-Schnittstellen (Bildschirm, Tastatur, Maus) sind, stark verändern. (Christoph Hugenschmidt)

Loading

Mehr zum Thema

image

IT-Prominenz fordert Denkpause für KI-Entwicklung

Das KI-Wettrüsten spitzt sich immer mehr zu. In einem offenen Brief fordern Experten aus der Tech-Industrie Regulierungen, bevor es zu spät ist.

publiziert am 29.3.2023
image

Amazon verbindet seine Geräte zu einem Riesennetz

Eine Milliarde Geräte will der Konzern zusammenschliessen. Er öffnet das Sidewalk-Netz für externe Entwickler.

publiziert am 29.3.2023
image

Microsofts nächster KI-Schritt erreicht die Security

"Security Copilot" sei in allen Sicherheits- und Netzwerk­disziplinen geschult, verspricht Microsoft. Der GPT-4-basierte Dienst soll Teams dabei helfen, ihre Umgebung besser zu verstehen.

publiziert am 29.3.2023
image

Neues Microsoft Teams ist schneller und setzt auf KI

Microsoft kleidet seine Teams-App neu ein. Die Plattform soll nicht nur übersichtlicher werden, sondern auch weniger Speicher verbrauchen.

publiziert am 28.3.2023