

Die IT-Woche 41
9. Oktober 2020 um 15:15Die Übernahme von Avaloq, die Aufspaltung von IBM und Cyberangriffe sorgten für Diskussionsstoff in der Schweizer IT-Welt.
NEC übernimmt Avaloq
Die Schweizer Avaloq-Gruppe erhält mit der japanischen IT-Gruppe NEC Corporation einen neuen Besitzer. Der Technologie-Konzern bezahlt für das Fintech gut 2 Milliarden Franken und übernimmt 100% der Aktien. Avaloq könne vor allem auch von der Forschung von NEC profitieren, erklärte Avaloq-CEO Jürg Hunziker an einer Medienkonferenz. Weiter: "Der Hauptsitz bleibt in der Schweiz, die Marke Avaloq und das Management bleiben. Die Übernahme ist mit keinen Kostenreduzierungen verbunden." Wir fragten auch die Schweizer Partner und Kunden von Avaloq nach ihrer Einschätzung des NEC-Deals. Die Kunden in der Finanzindustrie äussern sich teilweise zögerlich, aber grundsätzlich positiv zur Übernahme.
IBM will sich aufspalten
IBM plant eine grosse Reorganisation. Der Bereich Managed Infrastructure Services seiner Division Global Technology Services soll in eine neue Firma überführt werden. Die Aktien des neuen Unternehmens, das noch keinen Namen hat, werden anfänglich an die bestehenden IBM-Aktionäre verteilt. Der Bereich, der abgespaltet werden soll, habe laut IBM weltweit rund 4600 Kunden, mache einen Jahresumsatz von 19 Milliarden Dollar und werde sich auf das Management und die Modernisierung von Infrastruktur konzentrieren, die den Kunden gehört. IBM selbst wird nach der Aufspaltung nach heutigem Stand noch einen Jahresumsatz von rund 58 Milliarden Dollar haben. Das Unternehmen will sich auf das Cloud-Geschäft, Hybrid-Cloud- und KI-Lösungen konzentrieren – Bereiche, die mit der Red-Hat-Übernahme stark ausgebaut wurden.
Software AG wurde gehackt
Am 5. Oktober teilte die Software AG mit, dass zwei Tage zuvor ein Cyberangriff festgestellt worden sei. In der Folge seien interne Systeme kontrolliert heruntergefahren worden. Auch Helpdesk und die interne Kommunikation des Unternehmens seien von der Attacke betroffen. Die Dienstleistungen für Kunden und auch das Cloud-Geschäft seien dagegen nicht beeinflusst. Auch Tage später litt das Unternehmen immer noch unter dem Angriff. Ausserdem gab die Software AG bekannt, sie habe erste Hinweise erhalten, dass Daten von Servern und Notebooks der Mitarbeiter heruntergeladen wurden.
Google will Microsoft mit "Workspace" bedrängen
Im hart umkämpften Markt für Produktivitätssoftware und integrierte Kommunikations- und Kollaborationsumgebungen steigt Google mit einem neuen Produkt in den Ring. Der Internet-Konzern stellte "Google Workspace" vor, ein Service der auf dem bisherigen Dienst "G-Suite" aufbaut. Der neue Dienst besteht aus Tools für die Zusammenarbeit, darunter die Programme Gmail, Kalender, Meet, Chat, Drive, Docs, Tabellen, Präsentationen, Formulare und Sites. Hauptkonkurrent ist Microsoft mit seinen Produkten Office 365 und Teams. Google Workspace steht aber auch mit Spezialdiensten wie Slack, Trello oder Zoom im Wettbewerb.
Mehrere Zehntausend Franken bei Angriff auf Hochschulen erbeutet
Unbekannte Hacker haben Schweizer Hochschulen attackiert. Sie haben es geschafft, Lohnüberweisungen abzuzweigen. Gemäss den Informationen von Swissuniversities seien mehrere Hochschulen betroffen. Die Täter sollen Zugangsdaten verwendet haben, in deren Besitz sie durch Phishing gelangten. Sie seien damit ins System der Hochschulen eingedrungen und hätten die Empfängerkonten für Lohnzahlungen geändert. Auch die Basler Staatsanwaltschaft, die für den Fall zuständig ist, bestätigte den Angriff. Die Cyberkriminellen hätten die Hochschulen um "einen sechsstelligen Betrag" erleichtert.
Nie mehr eine Story verpassen? Abonnieren Sie unseren kostenlosen E-Mail-Newsletter!
Loading
IT-Woche: Gefühlt nicht richtig
Künstliche Intelligenz zu vermenschlichen, ist falsch.
IT-Woche: Rekordverdächtig
Zwei Rekorde haben wir diese Woche gebrochen, an einem sind wir gescheitert.
IT-Woche: Nicht noch ein Preis!
Momoll, einer geht noch. Wir erklären unseren neuen Award.
IT-Woche: Sport ist gesund und rettet Unternehmen
Wenn doch alle Security-Verantwortlichen nur mehr Sport machen würden – die Ransomware-Angriffe wären gestoppt. Vielleicht.