Die IT-Woche 47

20. November 2020 um 17:20
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IT-Kredite im Kanton Bern, schlechte Passwörter und Veränderungen der Banken-IT sorgten für Diskussionsstoff in der Schweizer IT-Welt.

Banken-IT: "Klarer Shift in die Themen Digitalisierung und Automatisierung"

Die Pandemie hat einiges durcheinandergewirbelt. Wir haben uns bei Bankensoftware-Häusern und ihren Kunden nach Budgets und Trends erkundigt. "Die Krise hat den Wert von durchgängig digitalisierten Abläufen sowohl an der Schnittstelle zum Kunden wie auch mit Blick auf die bankinternen Abläufe eindrücklich aufgezeigt", erklärte die Bankiervereinigung. Bei Postfinance und der ZKB will man die IT-Budgets auch nächstes Jahr auf dem gleichen Niveau wie 2020 belassen. Bei Raiffeisen heisst es, dass im Rahmen der Strategie 2025 diverse Initiativen für die Digitalisierung auf Kundenseite gestartet würden. Auch die Bankensoftware-Häuser blicken offiziell freudig in die Zukunft.

Der Preis für das schlechteste Passwort 2020 geht an...

"123456" belegt Platz eins, vor "123456789". Auch sind "Password" und "1111111" sowie "12345" immer noch beliebt und werden entsprechend oft auch gehackt. Die – rätselhaften – Aufsteiger des Jahres 2020: "picture1" erhält Bronze und "senha" ist immerhin neu auf Platz 10 aufgeführt. Wer sich nun fragt, was "senha" heisst: "Passwort", aber auf Portugiesisch. Woraus man schliessen kann, dass das kleine Portugal, das grosse Brasilien und diverse ehemalige Kolonien in Afrika in Sachen Passwort Entwicklungsländer sind. Der Aufsteiger unter den schlechtesten Passwörtern aus dem Jahr 2018 ist heute hingegen praktisch bedeutungslos geworden: Es hatte "Donald" gelautet.

Kanton Bern soll IT-Kredite von knapp 430 Millionen Franken sprechen

Im Kanton Bern haben die Kredite für die IT-Grundversorgung des nächsten Jahres, für die Fachapplikationen in den Jahren 2021 bis 2023 und für 2 spezifische Zusatzkredite die Finanzkommission (FiKo) des Kantons passiert. Die FiKo empfiehlt dem Grossen Rat einstimmig, in der kommenden Wintersession die 14 IT-Kredite mit einer Gesamtsumme von 428,1 Millionen Franken anzunehmen. Interessant ist, dass die IT-Grundversorgung mit rund 180 Millionen Franken nun nahezu ganz in die Zuständigkeit des Kaio (Amt für Informatik und Organisation des Kantons Bern) fällt. Nur die Bildungs- und Kulturdirektion sowie die Bau- und Verkehrsdirektion werden in der Grundversorgung mit 0,7 respektive 0,6 Millionen Franken noch eigene kleine Kredite verantworten.

Der CIO von Basel-Land geht zu Basel-Stadt

René Kilcher, gegenwärtig noch Chef der Zentralen Informatik des Kantons Basel-Landschaft, wechselt zum Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) des Kantons Basel-Stadt. Dort übernimmt er am 1. Januar 2021 die Leitung der neu geschaffenen Geschäftsstelle Digitalisierung. Aufgabe der Geschäftsstelle sei es, die Möglichkeiten der Nutzung von neuen Technologien für Behördendienstleistungen zu erkennen und bedarfsgerecht umzusetzen. Als erstes grosses Vorhaben der Geschäftsstelle werde das Baubewilligungsverfahren in den nächsten zwei Jahren vollständig digitalisiert.

Finma: Neue Option für die Online-Identifizierung

Mit Änderungen bei den Bestimmungen für die Video- und Online-Identifizierung von Kunden sollen Banken eine neue Möglichkeit erhalten: das Auslesen und Prüfen von Daten auf dem Chip des biometrischen Passes des Kunden. Dabei werde der Mikrochip im biometrischen Pass über ein NFC-Lesegerät auf dem Smartphone ausgelesen. Dies stelle nach derzeitigem Stand der Technik eine sichere Möglichkeit zur Validierung der Echtheit von Identifizierungsdokumenten dar, so die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma). Während bisher noch ein Foto des Ausweises gemacht werden muss, könnten durchs Auslesen des Chips die darauf hinterlegten Ausweisdaten, inklusive Originalfoto des Ausweisinhabers, direkt eingesehen werden. Das verbessere die Datenqualität markant.

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