Die IT-Woche 5

31. Januar 2020 um 16:15
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Eine Massnahme von BIT und OIZ, ein Hack der UNO und alternde CIOs sorgten diese Woche für Diskussionsstoff in der Schweizer IT-Welt

BIT und OIZ blockieren Explorer wegen Sicherheitslücke

Vor einer Woche hatte die Melde- und Analysestelle des Bundes wegen einer Sicherheitslücke alle User davor gewarnt, gegenwärtig den Internet Explorer zu benützen. Das BIT reagierte und sperrte den Internet Explorer für Zugriffe ins Internet vorübergehend. Auch Organisation und Informatik Zürich (OIZ), die Informatikabteilung der Stadt Zürich, handelte ähnlich. Da auch die eigenen Experten die Situation als gravierend einschätzen würden, habe man den Explorer, den bisherigen Standardbrowser, für Internet-Besuche vorübergehend gesperrt, hiess es auf Anfrage. Unabhängig vom Vorfall überarbeite das OIZ die Browserstrategie. Dabei werde man sich auch fragen, ob in Zukunft ein Umstieg auf einen anderen Browser erfolgen oder eine Zwei-Browser-Strategie verfolgt werden könnte.

CIOs von Grossunternehmen werden immer älter

Das Durchschnittsalter von CIOs von US-Grossunternehmen ist in den letzten Jahren schnell gestiegen. Vor vier Jahren lag es noch bei 51 und CIOs waren damit im Schnitt die jüngsten C-Level-Manager. Nun sind die CIOs laut einer Studie des Personalberatungs-Riesen Korn Ferry im Schnitt schon 55 Jahre alt und nur CEOs sind mit 59 Jahren noch älter. "Dies liegt in grossem Masse daran, dass es heutzutage noch mehr Erfahrung braucht, weil CIOs entscheidender für die Strategie eines Unternehmens sind und eine zentrale Rolle für den Erfolg haben", heisst es von Seiten Korn Ferry.

Das BIT wählt externe Helfer für seine eigene Transformation

Das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) hat vor kurzem in drei Losen Zuschläge für das Projekt "Kulturelle Transformation und agile Arbeitsweisen und Methoden" vergeben. Das Projekt betrifft sowohl das BIT selbst, als auch die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV). Die Zuschläge gingen an IBM Schweiz, Deloitte Consulting und AWK Group, Upgrade und La Bella Consulting, SwissQ Consulting, Kegon, Mimacom und Ti&m. Im Zentrum des Projekts, das von einem BIT-internen Team geführt wird, stehe die Transformation in Richtung Agilität. Auch bei der EZV wird eine kulturelle Transformation und mehr Agilität angestrebt, insbesondere für das Grossprojekt DazIT.

UNO wurde Opfer eines grossangelegten Cyber-Angriffs

Kriminelle haben die Büros der Vereinten Nationen in Genf und Wien gehackt. Der Angriff auf die IT-Infrastruktur sei bereits im vergangenen Sommer erfolgt, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric. Offenbar reagierte die UNO mit der Bekanntmachung auf einen Zeitungsbericht, nachdem der Vorfall zuvor nicht kommuniziert worden war. "Der Angriff führte zu einer Kompromittierung von zentralen Infrastrukturkomponenten", bestätigte Dujarric, der den Vorfall als "ernsthaft" bezeichnete. Die Hacker hatten offenbar Zugriff auf Benutzer- und Passwortverwaltung, Systemkontrollen und Firewalls. Kompromittiert wurden mutmasslich Personaldaten, Krankenversicherungsdaten von Mitarbeitern und Daten von Handelsverträgen.

Weko nennt Ross und Reiter bei Glasfaser-Absprachen

Jetzt sind die Namen der Firmen bekannt, die sich beim Ausrüsten von Grossunternehmen mit Glasfaser möglicherweise abgesprochen haben. Dacoso, Infoguard, IT District und Adva Optical Networking und deren konzernmässig verbundenen Gesellschaften heissen die Unternehmen. Abgesehen von den Namen macht das Weko-Sekretariat keine weiteren Angaben. Allerdings bitte es um Unterstützung. Denn es "steht Dritten offen, sich innerhalb von 30 Tagen – Beginn des Fristenlaufes mit vorliegender Publikation (28.01.2020, A. d. Red.) – durch eine Meldung an das Sekretariat der Wettbewerbskommission am Verfahren zu beteiligen".

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