

Die Schweiz ein Microsoft-Land
17. August 2011 um 13:09Microsoft Schweiz konnte den Umsatz im letzten Fiskaljahr wieder um 15 Prozent steigern. Erfolge mit Dynamics Business-Software und dem Verkauf von Online-Werbung. Nur noch ungefähr ein Drittel der Microsoft-Umsätze fallen in Schweizer Franken an.
Microsoft Schweiz konnte den Umsatz im letzten Fiskaljahr wieder um 15 Prozent steigern. Erfolge mit Dynamics Business-Software und dem Verkauf von Online-Werbung. Nur noch ungefähr ein Drittel der Microsoft-Umsätze fallen in Schweizer Franken an.
Die Schweiz ist ein gutes Pflaster für Microsoft. So konnte der US-Software-Konzern den Umsatz in der Schweiz im vor kurzem abgelaufenen Geschäftsjahr wie schon letztes Jahr um 15 Prozent steigern. Dies sagte Microsoft-Schweiz-Chef Peter Waser an einer Medienveranstaltung heute Morgen in Zürich. Absolute Zahlen nennt Microsoft nicht. Sie sind aktuell auch schwierig zu eruieren, da Microsoft in einem Währungsmix rechnet, um die verschiedenen Niederlassungen miteinander vergleichen zu können.
Damit haben Waser und seine Leute sowohl den Schweizer IT-Markt, der letztes Jahr um etwa zwei Prozent nur gewachsen ist, wie auch den Konzern (+ 12 % Umsatz) geschlagen. Microsoft schneidet sich also ein immer grösseres Stück vom grossen Schweizer IT-Kuchen ab.
Erfolge mit Online-Werbung und mit Business-Software
Starke Verkäufe konnte Microsoft Schweiz mit Office 2010 verbuchen und auch SharePoint und die integrierte Kommunikationsanlage Lync liefen gut, sagte Waser. Die Schweizer Niederlassung habe insgesamt den Konzern in drei von fünf Geschäftsfeldern geschlagen, so Waser.
Insbesondere in der Problem-Divison Online-Services scheint es gut gelaufen zu sein. Die Walliseller konnten den Absatz von Online-Werbung in der Schweiz um 46 Prozent steigern, weltweit betrug das Wachstum in diesem Geschäftsfeld "nur" 17 Prozent.
Ebenfalls sehr gut scheint das Geschäft mit Business-Lösungen zu laufen, wo Microsoft mit Dynamics NAV, AX und CRM unterwegs ist. Hier legte Microsoft um 22 Prozent zu. Mitgeholfen hat wohl, dass man im Januar eine neue Version von Dynamics CRM lancieren konnte.
Azure "fasst Fuss"
Selbst Microsofts Plattform für Cloud Computing, Azure, hat gemäss Waser "Fuss gefasst". Die Zahl der Kunden, die Azure einsetzten, hat sich gemäss Waser glatt verzwanzigfacht - da wir die Ausgangslage nicht kennen, können wir aber auch nicht sagen, was dies genau bedeutet. Sicher ist, dass mit der Genfer Temenos ein wichtiger Schweizer Software-Hersteller seine Kernbankenlösung T24 auf Azure portiert hat.
Endlich Lehrlinge, Vertrag mit EPFL/ETH verlängert
Waser hat Microsoft Schweiz, die sich hierzulande gerne als lokales KMU darstellt, etwas "schweizerischer" gemacht. So bildet Microsoft ab diesem Jahr selbst Lehrlinge aus - pro Jahrgang deren zwei. Microsoft beschäftigt heute in der Schweiz 550 Mitarbeitende.
Zudem hat man den Vertrag mit den beiden ETHs, wo Microsoft Forschungsprojekte im Bereich Embedded Computing mit total einer Million Franken pro Jahr unterstützt, verlängert. Er sei besonders stolz darauf, dass aus den acht unterstützten Projekten bereits drei Spin-Offs entstanden seien, betonte Waser
Abschied vom Franken
Die Antwort auf unsere Frage, ob angesichts des seit einem Jahr massiv gesunkenen Dollarkurses die Preise für Microsoft-Software nun ebenso gesunken seien, betonte Waser, dass Geschäftskunden die Währung, in der sie Software bezahlen, wählen könnten. Nur noch vielleicht ein Drittel des Umsatzes von Microsoft falle in Franken an, sagte der Microsoft-Boss.
Tatsächlich können beispielsweise Mitglieder der Schweizerischen Informatikkonferenz (SIK), in der die verschiedensten Behörden organisiert sind, Microsoft-Lizenzverträge in Euro - nicht aber in Dollar - abschliessen, so Grégoire Hernan von der SIK. In Dollar bezahlen könnten hingegen nur Firmen, die eine Niederlassung im Dollarraum haben. (Christoph Hugenschmidt)
Loading
US-Sanktionen bremsen Huawei
Der einst erfolgsverwöhnte Konzern konnte den Umsatz zwar leicht steigern, aber der Gewinn brach ein. Der Vorstandschef spricht vom "Überleben" und von "Druck".
Adesso Schweiz wächst zweistellig
Der IT-Dienstleister setzte 2022 in der Schweiz rund 89 Millionen Franken um.
Geleakte Dokumente zeigen russische Pläne für Cyberangriffe
In den Dokumenten werden auch Angriffsziele in der Schweiz genannt – darunter das Aussendepartement.
St. Gallen gibt sich als Digitalisierungs-Turbo
Easygov, IT-Bildungsoffensive, nur noch papierlose Geschäftsberichte: Die St.Galler Regierung blickt auf die IT-Projekte des Jahres 2022 zurück.