In der Schweiz gibt es die zweithöchste Rechenzentrumsdichte in Europa. Im dritten Quartal 2020 gab es in der Schweiz 93 Rechenzentren auf einer Gesamtfläche von 154'000 Quadratmetern. Das ist nach den Niederlanden gemessen an der Einwohnerzahl die höchste Dichte an RZs, wie eine Erhebung des Immobiliendienstleisters CBRE zeigt.
Die Verteilung innerhalb der Schweiz ist sehr konzentriert: Mehr als drei Viertel der Rechenzentrumsflächen befinden sich in den Regionen Zürich, Genf und Bern. 63'000 Quadratmeter Fläche verteilen sich allein auf die Region Zürich.
Auch an den verfügbaren Megawatt gemessen, muss man sich hierzulande nicht verstecken. Nach London, Frankfurt, Amsterdam, Paris und Dublin bietet die Region Zürich laut dem Bericht mit 68 Megawatt die sechstgrösste Rechenzentrumsleistung in Europa.
Die Gründe für den Boom in der Schweiz
Dass die Schweiz, und insbesondere Zürich, im Bereich der Rechenzentren eine solche Spitzenposition einnimmt, hat laut CBRE verschiedene Gründe: Einerseits seien die Anbieter durch wachsende Kundenzahlen bei Finanzdienstleistern und einem wachsenden Fintech-Sektor zum Bau neuer Datacenter ermutigt worden.
Laut CBRE spielt bei der Wahl der Schweiz als Standort für Rechenzentren auch die Unabhängigkeit des Landes eine Rolle: Die Schweiz hat ihre eigenen Datenschutzanforderungen, die die Souveränität fördern, Anbieter mit Sitz hierzulande müssten sich aber nicht an die Anforderungen der Europäischen Union, wie die Datenschutz-Grundverordnung (GDPR), halten.