Die "umstürzlerischsten" IT-Technologien

30. Mai 2008 um 15:30
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Gartner orakelt: "Top Ten Disruptive Technologies for 2008 to 2012"

Gartner orakelt: "Top Ten Disruptive Technologies for 2008 to 2012"
Auch wenn einen die schiere Menge von dauernd auf- und wieder untertauchenden IT-Hype-Anglizismen mit der Zeit abstumpft: IT-Verantwortliche, so findet Gartner, sollten sich immer wieder überwinden und den Überblick auch über Entwicklungen suchen, welche vielleicht erst in ein paar Jahren ihr reales IT-Leben beeinflussen. Und eine frühzeitige, schlaue Adaption könnte sich für manche Firmen sogar irgendwann als grosser Coup herausstellen.
Hier eine Liste von Technologien, die nach der Meinung Gartners in den nächsten fünf Jahren die Informatik tiefgreifend verändern werden, und darum von CIOs im Auge behalten werden sollten.
Mehrkern- und Hybrid-Prozessoren: Die Zahl der Prozessor-Kerne in CPUs wird auch in Zukunft rasch weiter zunehmen, und die Grenzen dessen, was Software leisten kann, ausdehnen. Unternehmen, so rät Gartner, sollten Applikationen daraufhin prüfen, ob sie die Vorteile von Mehrkern-CPUs ausnützen können, und sie gegebenenfalls anpassen.
Social Networks und Social Software: Gartner glaubt, dass Features aus Networking-Sites wie Facebook oder MySpace auch in Business-Software einfliessen werden. Mögliche Ziele sind die Verstärkung der internen Zusammenarbeit und die verbessete Nutzung von externen Feedbacks aus der "Kunden-Community".
Cloud Computing / Webplattformen: Cloud Computing und Software-as-a-Service-Angebote werden reifer. Immer mehr Services "aus dem Internet" werden zur valablen Alternative zu unternehmensinternen oder auch klassisch gehosteten Applikationen. Dasselbe gilt für den Bezug von roher Rechenkraft aus dem Internet für sporadische spezielle Aufgaben, damit man die eigene Infrastruktur nicht auf Spitzenbelastungen auslegen muss.
Web Mashups: Die Mashup-Technologie ermöglicht es, auf einfache Weise Informationen aus verschiedenen Quellen im Internet auf neuen Sites zusammenzumixen. Gartner glaubt, dass dies auch für viele Business-Applikationen zu einem vorherrschenden Architekturmodell werden könnte. Da sie so einfach zu erstellen sind, könnten Mashups zum Beispiel für nur kurzfristig benötigte "Wegwerfapplikationen" benutzt werden, die bisher zu viel kosten würden.
Neue Interfaces: Im Peripheriebereich tauchen viele neue Technologien auf. Gartner glaubt, dass in fünf Jahren schon ein grosser Teil der Informationen über neue Interfaces wie digitales Papier, holografische Displays oder "kluge" Stoffe präsentiert werden.
Ausserdem werde der Bau eines Beschleunigungsmessers, wie er in der Steuerung der "Wii"-Spielekonsole verwendet wird, in zwei Jahren gerade noch einen Dollar kosten. Dies ermöglicht neue Anwendungen in ganz anderen Geräten. Wie wäre es zum Beispiel, wenn man Visitenkarten einfach tauschen könnte, indem man das Handy des Gegenübers mit dem eigenen Handy anstupst?
Ubiquitous Computing: Der "Arbeitsplatz" löst sich vom klassischen PC. Als Fortsetzung des Trends zu mobilen Geräten wird der eigene, virtuelle "Computing-Space" von immer mehr Alltagsgeräten aus abrufbar sein (und einen damit auch überallhin verfolgen.)
Contextual Computing: Applikationen "merken", anhand von Informationen wie der Userrolle, der Zeit, vorherigen Aktionen, dem Zugangsgerät usw. was ein User gerade tun will und bietet die nötigen Funktionen an, ohne dass sie der Anwender zuerst über Menus abrufen muss.
Augmented Reality: Aktivitäten in der realen Welt werden von Informationen aus der "virtuellen" Welt angereichert, Science-fiction mässig über Einblendungen auf die Brille (oder direkt in die Netzhaut!), etwas schnöder aber in den nächsten Jahren reeller, über Smartphones, GPS- und andere Kleingeräte. (Hans Jörg Maron)

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