DSGVO-Bussen klettern auf über 1 Milliarde

6. Januar 2022 um 12:41
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Betroffene Unternehmen zahlten im Jahr 2021 über 4-mal mehr als in den 3 vorhergehenden Jahren zusammen.

Erstmals seit ihrer Einführung im Jahr 2018 überschritten die DSGVO-Bussgelder vergangenes Jahr die Grenze von einer Milliarde Euro.
Zum Vergleich: In den Jahren 2018 bis 2020 betrugen die Bussgelder kumuliert etwas über 244 Millionen Euro, also insgesamt 4-mal weniger als allein 2021. Die Zahlen hat der GDPR Enforcement Tracker veröffentlicht.

Whatsapp und Amazon zahlen Grossteil der Busse

Die enorm hohe Zahl wird dadurch relativiert, weil sie einzig durch Bussen an zwei Unternehmen derart hoch ist: Im Juli musste 'Amazon Europe Core S.à.r.l" 746 Millionen Euro zahlen und Whatsapp wurde im September mit 225 Millionen gebüsst. Es sind die beiden höchsten je ausgesprochenen Bussen bei DSGVO-Verstössen. Während Amazon wegen "Nichteinhaltung der allgemeinen Grundsätze der Datenverarbeitung" zur Kasse gebeten wurde, musste Whatsapp aufgrund "unzureichender Erfüllung von Informationspflichten" zahlen.
Insgesamt hat die EU vergangenes Jahr 412 Unternehmen gebüsst. Ohne die Bussen an Amazon und Whatsapp betrug das durchschnittliche Bussgeld pro Unternehmen immer noch knapp 230'000 Euro. Die mit Abstand am meisten gebüssten Unternehmen sitzen in Spanien (351 Firmen), vor Italien (101) und Rumänien (68). Die Anwaltskanzlei 'CMS', welche den Enforcment Tracker nachführt, hat keine Schweizer Unternehmen gelistet.

Weitere Millionen-Bussgelder für Facebook und Google

Derweil hat Frankreichs Datenschutzbehörde (Cnil) Millionenstrafen gegen Google und Facebook verhängt. Auf ihren Seiten hätten Nutzerinnen und Nutzer Cookies nicht leicht ablehnen können, hiess es in der am Donnerstag veröffentlichten Begründung der Cnil.
Zwei Google-Tochterfirmen sollen deshalb zusammen 150 Millionen Euro Strafe zahlen. Bei Facebook sind es 60 Millionen Euro. Die Plattformbetreiber hätten nun drei Monate Zeit, um ihre Handhabe in Frankreich anzupassen. Für jeden Tag Verspätung würden 100'000 Euro fällig.

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