Schon Ende vergangener Woche waren erste Gerüchte aufgetaucht. Nun bestätigten die Betreiber des Online-Business-Netzwerks Xing, dass der Gründer und CEO Lars Hinrichs (links) die Führung des Unternehmens abgeben wird. Allerdings wird er Xing nicht verlassen, wie zunächst die Nachrichtenagentur 'dpa-AFX' berichtet hatte: Er übergibt zum 15. Januar 2009 den Vorstandsvorsitz an Stefan Gross-Selbeck (rechts), wechselt aber in den Verwaltungsrat von Xing.
"Nachdem ich Xing gegründet und fünf Jahre als CEO geführt sowie die Strukturen für die Skalierbarkeit des Geschäftes geschaffen habe, gebe ich nun die Verantwortung an einen sehr erfolgreichen und erfahrenen Internet-Manager weiter. Xing ist erwachsen und längst von einem erfolgreichen Startup zu einem profitablen mittelständischen Unternehmen mit hervorragenden Wachstumsperspektiven geworden", wird Hinrichs in einer Mitteilung zitiert.
Kontroversen über die Nutzung von Mitgliederdaten?
Gross-Selbeck arbeitet seit 2002 in verschiedenen leitenden Funktionen bei der Handelsplattform eBay. Die Verantwortung für das Geschäft von eBay in Deutschland hat der Jurist seit 2004 inne. Vor kurzem hatte eBay einen umfangreichen Konzernumbau bekannt gegeben, bei dem viele Zentralaufgaben vom deutschen Sitz in Berlin nach Bern und London verlagert werden sollen. Nachfolger von Gross-Selbeck bei eBay wird Frerk-Malte Feller als alleiniger Geschäftsführer.
'dpa-AFX' hatte berichtete, dass Kontroversen über die Nutzung von Mitgliederdaten Auslöser des Chefwechsels gewesen seien. Hinrichs dementierte dies am Freitag allerdings über Twitter. Ende September hatte die früher unter dem Namen OpenBC firmierende Online-Plattform weltweit rund 6,5 Millionen Mitglieder. Das Unternehmen ist seit 2006 an der Börse, beschäftigt mehr als 170 Personen und konnte zuletzt erneut
gute Geschäftszahlen präsentieren. (mim)