

Einheitliche IT-Plattform für Abgeltungssteuer abgeblasen
10. Mai 2012, 12:53
Die SIX Group plante laut 'Handelszeitung' eine umfassende IT-Plattform für die Abgeltungssteuer. Der ehrgeizige Plan wurde aber nun stark reduziert.
Die SIX Group plante laut 'Handelszeitung' eine umfassende IT-Plattform für die Abgeltungssteuer. Der ehrgeizige Plan wurde aber nun stark reduziert.
Schweizer Banken sollen in Zukunft eine Abgeltungssteuer auf die Guthaben ausländischer Kunden an ausländische Steuerämter entrichten. Die Abwicklung dieser Abgeltungssteuer erfordert auch Anpassungen der IT-Systeme. Die Kosten für diese Anpassungen werden laut einer Schätzung der 'Handelszeitung' branchenweit mehrere hundert Millionen Franken betragen.
Wie die 'Handelszeitung' in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, hat die SIX Group vor rund anderthalb Jahren diesbezüglich ein ehrgeiziges Projekt lanciert: Der Dienstleister, der für die Finanzbranche Transaktionsinfrastrukturen betreibt, wollte eine umfassende Plattform für die Abrechnung der Abgeltungsteuer zusammenstellen und diese den Schweizer Banken anbieten. Die Outsourcing-Plattform hätte alle Aspekte der Abgeltungssteuer abdecken sollen, von der Berechnung der Steuer bis zur Abrechnung der Gelder mit den zuständigen Steuerämtern. Die Banken hätten durch die Benützung dieser Plattform eigene Investitionen zu einem grossen Teil vermeiden können.
Daraus wird nun aber laut 'Handelszeitung' nichts. Die SIX Group werde bis Ende dieses Jahres nur eine stark abgespeckte Version der Plattform mit zwei Teilservices lancieren und den Banken anbieten.
Gemäss der Wirtschaftszeitung scheiterte das Projekt an den Bedenken vieler Banken davor, ihre Kundendaten an einen Outsourcer weiterzugeben. "Diverse Schweizer Banken distanzierten sich, weil sie ihre Kundendaten nicht an die SIX weitergeben wollten, nicht einmal in verschlüsselter Form", wird Martin Maurer, der Geschäftsführer des Auslandbankenvereins, von der 'Handelszeitung' zitiert.
Die SIX Group wird nun laut dem Bericht noch zwei der ursprünglich neun geplanten Einzeldienstleistungen der Plattform lancieren. Dabei handelt es sich um einen Finanzdatenservice, der für die Berechnung der Steuer notwendige Daten liefern soll, sowie eine Plattform zum elektronischen Datenaustausch bei Depotübertragungen. (Hans Jörg Maron)
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