Ellison: Schwächelnde Geschäftsbereiche "kümmern mich nicht"

17. Juni 2020 um 14:32
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Larry Ellison glaubt weiterhin, mit der Oracle-Cloud gegen AWS und Co. reüssieren zu können.

Lizenzumsätze im vierten Quartal im Jahresvergleich um 22% gesunken? Service-Umsätze um 11%? Hardware-Umsatz um 9%? Kratzt mich alles nicht, sagt der Oracle-Gründer und -Verwaltungsratspräsident Larry Ellison. Um diese Geschäftsbereiche "kümmern wir uns nicht gross", sagte er gegenüber Investoren anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Quartalszahlen.
Viel wichtiger seien ihm die wachsenden Bereiche, weil diese auch die höheren Margen hätten. Dabei verwies er insbesondere auf Fusion HCM und Cloud-ERP-Lösungen, die um 27% beziehungsweise 32% zugelegt hätten. Als Wachstumsbereiche nannte er ausserdem die Oracle Cloud der zweiten Generation und die cloud-basierte Oracle Autonomous Database.
"Unsere profitablen Geschäftsbereiche legen zu, während unsere weniger profitablen Bereiche schrumpfen", so sein Fazit. In der Cloud habe man zudem auch weiterhin gute Chancen gegen die mächtige Konkurrenz. "Wenn die Leute unsere Infrastruktur der zweiten Generation mit AWS oder Azure vergleichen, glauben wir, dann wählen sie unsere Cloud. Sie müssen nur kommen und hinschauen. Wenn sie hinsehen, dann gewinnen wir!"

Später wird’s uns besser gehen

Allerdings stieg laut der Bilanz auch der Umsatz im Cloud-Service-Bereich nur um 1% auf 6,8 Milliarden Dollar und der Gesamtumsatz von Oracle sank im vierten Quartal im Jahresvergleich um 6% auf 10,4 Milliarden Dollar. Der Reingewinn schrumpfte um 17% auf 3,1 Milliarden Dollar.
Der Umsatz im gesamten Geschäftsjahr 2020, das am 31. Mai endete, sank um 1% auf 39 Milliarden Dollar, der Reingewinn um 9% auf 10,1 Milliarden Dollar. Weitere Zahlen finden Sie in den Tabellen unter diesem Artikel.
CEO Safra Catz begründete das schwächelnde Geschäft des Softwareriesen mit der gegenwärtig geringen Investitionsbereitschaft bei vielen Kunden aufgrund der Corona-Pandemie. Aber diese habe bei den Kunden auch die Einsicht gestärkt, dass sie vermehrt auf moderne Technologien setzen müssten. Und diese seien schliesslich die Stärke von Oracle. Die Verschiebungen zwischen den Geschäftsbereichen würden in Zukunft unvermeidlich wieder zu mehr Wachstum führen. Die zuvor genannten Wachstumsziele seien deshalb von der Coronakrise "nur um ein paar Monate verzögert" worden.
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