Ericsson im Strudel des Verlusts

20. Oktober 2017 um 14:00
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Der Netzwerkausrüster Ericsson ist im Zuge seiner Sanierung noch tiefer in die roten Zahlen gestürzt.

Der Netzwerkausrüster Ericsson ist im Zuge seiner Sanierung noch tiefer in die roten Zahlen gestürzt. Wegen hoher Kosten für den Konzernumbau stand im dritten Quartal unter dem Strich ein Verlust von 516 Millionen Franken (4,3 Milliarden Schwedischen Kronen; die Zahlen wurden in der schwedischen Währung publiziert).
Ein Jahr zuvor hatte der Konzern bereits ein Minus von rund 24 Millionen Franken eingefahren. Eine Steigerung der wichtigen Marge erwartet Konzernchef Börje Ekholm erst im kommenden Jahr.
In den Monaten Juli bis September musste Ericsson auch im laufenden Geschäft Federn lassen. Beim operativen Ergebnis reichte es diesmal nur für eine Null – auch wenn man Sonderfaktoren wie Sanierungskosten herausrechnet. Hier hatte im Vorjahreszeitraum noch ein Plus von 192 Millionen Franken gestanden.
Eine Ursache für den Ergebniseinbruch im laufenden Geschäft waren rückläufige Einnahmen. Der Umsatz sank um sechs Prozent auf 5,7 Milliarden Franken.
Zudem summierten sich die Umbaukosten auf rund 337 Millionen Franken. Im Gesamtjahr sollen es 1 bis 1,2 Milliarden Franken werden. Ein Grund dafür ist ein einschneidender Personalabbau. Allein im dritten Quartal schrumpfte die Ericsson-Belegschaft um 3000 Mitarbeiter.
Seit geraumer Zeit hat Ericsson Mühe, mit seinen Produkten bei den Kunden aus der Telekommunikations-Branche zu landen. Netzbetreiber investieren derzeit etwa weniger in neue Mobilfunksendestationen. Der Ausbau des schnellen Mobilfunkstandards LTE/4G ist in vielen Weltregionen fortgeschritten, die künftige Technik 5G befindet sich noch Jahre in der Entwicklung. Zudem ist der Preisdruck der chinesischen Anbieter enorm. (sda/ts)

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