

ERP-Lösungen: Anwenderfrust wegen Unflexibilität?
17. Januar 2007, 10:42
Weltweit müssen 72 Prozent aller Anwender dauernd in Weiterentwicklung, Upgrades und Hilfsapplikationen zu investieren – und sind nicht unbedingt zufrieden mit dem Ergebnis.
Weltweit müssen 72 Prozent aller Anwender dauernd in Weiterentwicklung, Upgrades und Hilfsapplikationen zu investieren – und sind nicht unbedingt zufrieden mit dem Ergebnis.
Eine ERP-Lösung, das sollte eigentlich eine Binsenwahrheit sein, kann kaum je "fertig" sein – zumindest wenn das Unternehmen, welches das System einsetzt, "lebt" und sich selbst weiterentwickelt.
Daher ist es auch kein Wunder, dass in einer weltweiten Umfrage unter 870 IT-Verantwortlichen aus über 80 Ländern eine überwiegende Mehrheit von 72 Prozent angab, dass sie regelmässig in Weiterentwicklung, Upgrades und Hilfsapplikationen investieren. Die Studie wurde im letzten November vom Marktforscher TEC im Auftrag des ERP-Herstellers Agresso durchgeführt.
Die eigentliche Frage für Anwender sollte aber sein, wie viel nachträgliche Änderungen und Anpassungen nach der ersten Implementierung kosten, und wie schnell und flexibel sie sich durchführen lassen. Immerhin 30 Prozent der Umfrageteilnehmer, so die Autoren, geben an, dass notwendige Änderungen an der Unternehmenslösung oft dazu führen würden, dass neue Geschäftsstrategien, die normalerweise eine positive Auswirkung auf das Geschäft hätten, verzögert oder verhindert werden. Rund ein Drittel soll sich ausserdem darüber beklagen, dass sie nicht von vornherein "mit effektiven Werkzeugen ausgestattet" würden, "um ihr Geschäftsziel zu verfolgen".
Der Auftraggeber Agresso zieht daraus das Fazit, dass es bei Kunden eine "wachsende Frustration über ERP-Systeme" gebe. Dies zeige, "dass diese nicht für unsere schnelllebige Geschäftswelt gemacht sind", sagt Dieter Grosse-Kreul, Geschäftsführer von Agresso.
Die Flexibilität einer ERP-Lösung auch nach der Implementierung ist sicher ein Punkt, den Anwender bei ihren Überlegungen zur ERP-Strategie mit einbeziehen sollten. Bei der Bewertung der oben erwähnten Studienergebnisse sollte man sich aber auch darüber im Klaren sein, dass der Auftraggeber Agresso – sie ahnen es wahrscheinlich schon – sich rühmt, ein besonders flexibles System anbieten zu können. (Hans Jörg Maron)
Loading
Wie die Schweizer Bevölkerung die Digitalisierung wahrnimmt
Cybergefahren werden präsenter, E-Government-Vorhaben nicht: Die Stiftung Risiko-Dialog hat der Schweiz auf den digitalen Zahn gefühlt.
Darkweb-Salärstudie: Das sind die Löhne der Cyberkriminellen
Für gefragte Malware-Entwickler gibt es Top-Löhne. Das Durchschnittsgehalt ist aber vergleichsweise bescheiden.
Zurich wechselt in die AWS-Cloud
Bis 2025 sollen bei der Versicherung rund 1000 Anwendungen auf AWS migriert werden. Damit will Zurich 30 Millionen Dollar im Jahr sparen können.
Brand Indicator Schweiz: Junge stehen auf Tech-Marken
In einem Ranking der beliebtesten Marken in der Schweiz sind 4 der in der Top 10 Tech-Brands. Bei den Jungen finden insbesondere amerikanische Tech-Marken Gefallen.