

Erst nachdenken, dann virtualisieren!
24. April 2008 um 16:10
Gartner hat sich für uns den Kopf zerbrochen: Sechs Ratschläge für Virtualisierungswillige.
Gartner hat sich für uns den Kopf zerbrochen: Sechs Ratschläge für Virtualisierungswillige.
Servervirtualisierung ist heute eines der IT-Anliegen, die bei vielen Unternehmen hoch oben auf der Investitionsliste stehen. Der Markt ist aber immer noch unreif, mahnt das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner, und entwickelt sich schnell. Trotzdem könnten viele Unternehmen nicht abwarten, bis er reifer geworden sei. Probleme, die durch Virtualisierung gelindert werden können, wie die wuchernde Zahl der Server sowie Platz- und Energieprobleme im Rechenzentrum existieren hier und jetzt - und verlangen nach einer schnellen Lösung.
Man könne schon jetzt einiges durch Virtualisierung gewinnen, verspricht Gartner, aber die möglichen Kosten- und anderen Vorteile auch leicht verspielen, wenn man Fehler bei der Architektu-, der Softwareauswahl oder der Strategie mache.
Basierend auf den Erfahrungen von rund 1000 Unternehmen, die Virtualisierungsprojekte angegangen sind, hat Gartner eine Liste von Verhaltensregeln für die Vorplanungsphase erstellt, deren Einhaltung nach der Meinung Gartners viele Probleme vermeiden könnte.
Grosszügig denken, aber klein anfangen
Obwohl Anbieter und Berater oft Servervirtualisierungen im grossen Masstab empfehlen, rät Gartner dazu, klein anzufangen, um Management-, Kosten- und "Kultur"-Probleme zu vermeiden. Zudem solle man im Auge behalten, dass es zwei sehr verschiedene Phasen bei Virtualisierungsprojekten gebe. In der ersten gehe es darum, sich auf die Konsolidierung der Server, Kosteneinsparungen und verbesserte Hardwareauslastung zu konzentrieren.
Die zweite Phase sei strategisch wichtiger und wertvoller aber gleichzeitig auch wesentlich komplexer. In dieser Phase gehe es darum, auf der Virtualiserung basierende neue Services auszurollen oder die Qualität von bestehenden Services zu verbessern.
Einen schnellen ROI anstreben
Weil der Markt und damit auch die Preise sich schnell weiter entwickeln, sollte man bei der Ausarbeitung der Business Cases darauf achten, dass sich Projekte schnell auszahlen. Gartner empfiehlt, einen vollen "Return on Investment" nach sechs Monaten oder weniger anzustreben. Für viele Unternehmen sei dies möglich, wenn sie 50 oder mehr Server in einem Jahr virtualisieren können.
Die richtigen Anwendungen virtualisieren
Nicht jede Anwendung ist für Virtualisierung gleich gut geeignet. Vor allem für Applikationen, die hohe Input/Output-Leistungen verlangen, kann die Virtualisierung ineffizient sein. Auch die Virtualisierung von Applikationen, die vorhandene Hardware bereits effizient auslasten, dürfte keine Einsparungen bringen. Die besten Kandidaten für Virtualisierung seien oft ältere oder kleinere Standard-Anwendungen.
Storage-Strategie definieren
Wo virtuelle Maschinen und ihre Daten gespeichert werden, spielt eine grosse Rolle dabei, wieviel zusätzliche Flexibilität man durch Servervirtualisierung erreichen kann. Wenn man zum Beispiel direkt mit den Servern verbundenen Speicher verwendet (DAS), werden die Möglichkeiten für die Replikation der Images und die Wiederherstellung nach einem Ausfall eingeschränkt sein. Netzwerkspeicher erhöht die Flexibilität.
Softwarepreise verstehen
Der Markt entwickelt sich noch derart schnell, dass viele Hersteller von Applikationen, die virtualisiert werden können, in ihrer Preis- und Lizenzgestaltung dem Phänomen nur hinterherhinken können. Gartner glaubt, dass dies auch noch längere Zeit so bleiben wird. Anwender sollten sich daher darum bemühen, die Preisbestimmungen der Anbieter so genau wie möglich zu studieren, um die Preisänderung bei einer Virtualisierung zu verstehen. Generell müsse man sich wohl damit abfinden, dass man, bis die Softwarehersteller ihre Preis-Strategie angepasst haben, meist kleinere Server die günstigere Wahl blieben.
Virtuelle Maschinen effizient kombinieren
Gemäss Gartner ist es sehr viel wichtiger, gute Prozesse zu implementieren, um Serverkapazität schnell umverteilen zu können, als von Anfang an einen perfekten aber statischen Konsolidierungsplan auszuarbeiten. Die Arbeitslast von Applikationen ändert sich, und gerade in der Anfangsphase der Virtualisierung sollte es ein Schlüsselziel sein, damit dynamisch umgehen zu können. (Hans Jörg Maron)
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