EU gibt grünes Licht für Microsoft-Nuance-Deal

22. Dezember 2021 um 09:51
image

Microsoft darf das auf Spracherkennung spezialisierte Unternehmen Nuance kaufen. Die EU-Wettbewerbshüter haben den Deal genehmigt. Eine Hürde gibt es aber noch.

Die Übernahme von Nuance durch Microsoft wurde von der EU ohne Auflagen genehmigt, wie aus Angaben der EU-Kommission hervorgeht. Das Urteil wird unter anderem damit begründet, dass Microsoft und Nuance sehr unterschiedliche Produkte anbieten. Konkurrenten, die mit ähnlicher Technologie wie Nuance am Markt sind, sind den Angaben der Kommission zufolge indes nicht auf Microsoft angewiesen.
Mit einem Umfang von knapp 20 Milliarden Dollar ist es die zweitgrösste Übernahme des Software-Riesen nach dem Kauf von Linkedin. Technik von Nuance wird unter anderem im Gesundheitswesen eingesetzt. Mediziner können damit etwa Unterhaltungen mit Patienten aufnehmen und direkt in elektronische Patientenakten einfügen.

Englische Wettbewerbshüter haben noch den Finger auf dem Deal

Zum gleichen Schluss wie die EU kamen die Wettbewerbsbehören in den USA sowie Australien. Anders beurteilen das die Kollegen in England: Bei der Competition and Markets Authority (CMA), der Wettbewerbsbehörde Grossbritanniens, sind Bedenken aufgekommen. Wie sie Mitte Dezember bekannt gegeben hat, möchte sie den Deal unter die Lupe nehmen. Interessierte Parteien haben bis zum 10. Januar 2022 Zeit, bei der Behörde ihre Meinung einzureichen.

Loading

Mehr zum Thema

image

Wird eine Millionenbusse gegen Intel nach 14 Jahren doch noch rechtskräftig?

Eine Busse der EU-Kommission hat sich zum epischen Rechtsstreit entwickelt. Jetzt hat die EU die Summe festgelegt.

publiziert am 22.9.2023
image

Microsofts 69-Milliarden-Deal ist fast im Ziel

Nachdem die Wettbewerbshüter rund um den Globus die Übernahme von Activision durch Microsoft zunächst blockiert hatten, geben sie nun nach und nach ihr Okay.

publiziert am 22.9.2023
image

Podcast: Die Meldepflicht bei Cyberattacken kommt

Betreiber kritischer Infrastrukturen müssen dem NCSC künftig Cyberangriffe melden, Schwachstellen allerdings nicht. Im Podcast rollen wir das politische Hin und Her auf.

publiziert am 22.9.2023
image

Parlament beschliesst schnellen 5G-Ausbau

Swisscom & Co. können bis 2024 5G "zu möglichst geringen Kosten" ausbauen. Die Grenzwerte werden aber nicht erhöht. Das hat das Parlament beschlossen.

publiziert am 21.9.2023