

EU-Kartellverfahren: LG Display und AUO wollen Einspruch erheben
13. Dezember 2010 um 12:39
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Während LG Display und AU Optronics (AUO) erwägen, Einspruch gegen die von der Europäischen Kommission in einem Kartellverfahren lezten Donnerstag verhängten auferlegten Geldbussen in dreistelliger Millionenhöhe zu erheben, hat sich Chimei Innolux (CMI) trotz der Höchstbusse von 300 Millionen Euro noch nicht offiziell dazu geäussert. Statt selbst zu protestieren, sprang Taiming "Terry" Gou, Chef der Mutter Foxconn (Hon Hai Precision industry), in die Bresche und hat sich bei EU-Vertetern in Taipei beschwert, dass CMI keine Chance gegeben worden sei, sich zu rechtfertigen. Abgesehen davon stehe die Höhe des Bussgeldes in keinem Verhältnis zur Marktstellung des Unternehmens. CMI ist aber tatsächlich nach den koreanischen Riesen Samsung und LG Display seit dem im März 2010 vollzogenen Merger zwischen Chimei und Innolux an BenQ-Gespann AUO vorbei auf Platz drei in der globalen LCD-Industrie aufgerückt. Laut einem Bericht in 'Digitimes‘ wird das Urteil CMI tief in die roten Zahlen bringen. AUO dagegen habe aus den vorangegangenen Quartalen genügend Polster, um 2010 dennoch gut profitabel abzuschliessen.
Wie von inside-channels.ch bereits berichtet, wurden die sechs führenden Panel-Hersteller von der Europäischen Kommission in der vorangegangenen Woche zu einer Gesamtgeldbusse von rund 649 Millionen Euro verdonnert, wobei Samsung als Hauptkronzeuge 100 Prozent der ursprünglich veranschlagten Busse erlassen wurde, LG Display immerhin 50 Prozent gemäss der Kronzeugenregelung. Dennoch wurde dem zweitgrössten Panel-Hersteller noch eine Geldbusse von 215 Millionen Euro aufgebrummt, AUO kam mit 116,8 Millionen Euro vergleichsweise glimpflich davon. AUO gab an, dass man sich in den letzten vier Jahren der EU-Kommission gegenüber sehr kooperativ gezeigt habe und daher erwäge, gegen die Höhe der Geldbusse in Berufung zu gehen. Das Unternehmen sagte, es habe ein Recht auf Anhörung vor einem unabhängigen Gericht, ein Verfahren, das sich zwei Jahre hinziehen könne. Derweil hoffe man, dass das EU-Urteil keine unmittelbaren Auswirkungen auf das operative Geschäft haben werde.
LG-Display-Sprecher Sohn Young-june hat bereits am Donnerstag angekündigt, dass sein Unternehmen erwäge, vor dem Europäischen Gerichtshof Berufung einzulegen. Dem Unternehmen und den fünf anderen, darunter vier aus Taiwan (AUO, CMI, CPT und HannStar) wurde von der EU-Kommission vorgeworfen, in rund 60 konspirativen sogenannten "Crystal Meetings" auf Taiwan zwischen 2001 und 2006 zum Schaden der europäischen Verbraucher Preise und Produktionsmengen sowie andere Konditionen abgesprochen zu haben.
Dass Samsung Electronics wegen der Selbstanzeige und der Bereitstellung wichtiger Beweismittel für die Kartellbildung straffrei ausgehen sollte, passt Marktteilnehmern gar nicht. Einer, der allerdings anonym bleiben wollte, erklärte, dass Samsungs "Auspfeifen des Kartells" gegen jede Geschäftsethik spreche. Taiwans Panel-Hersteller haben auch schon durchblicken lassen, dass sie Vergeltungsmassnahmen gegen den koreanischen Riesen planten. (Klaus Hauptfleisch)
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