EU sorgt sich wegen Markt­macht von Alexa, Siri und Google Assistant

9. Juni 2021 um 14:50
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Fehlende Inter­operabilität und Exklusiv­verträge – über 200 Firmen haben sich zur Marktmacht der US-Anbieter von Sprachassistenten geäussert.

Die EU-Wettbewerbshüter sorgen sich wegen möglicher Wettbewerbsverstösse der populärsten Sprachassistenten wie Alexa oder Siri. Mehr als 200 Unternehmen hätten eine einjährige Untersuchung genutzt, um ihre Bedenken hinsichtlich potenziell wettbewerbschädlicher Praktiken auszudrücken, teilt die Kartellbehörde mit.
Genannt worden seien unter anderem Exklusivverträge oder der Zugriff auf enorme Datenmengen und die fehlende Interoperabilität. Es gebe Bedenken, weil Hersteller von intelligenten Geräten daran gehindert würden, einen zweiten Sprachassistenten auf einem Gerät zu installieren, führte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager aus. Eine weitere Sorge gilt der Tatsache, dass Anbieter von Sprachassistenten ihre eigenen Dienste oder die von Drittanbietern über die Standardeinstellungen der Geräte bewerben und damit die Konkurrenz einschränken.
Im Blick stehen Amazons Alexa, Siri von Apple sowie der Google Assistant. In der Vergangenheit hatten ähnliche Untersuchungen beispielsweise im Einzelhandel oder der Finanz- und Pharmabranche Verfahren und Bussgelder nach sich gezogen.
Google, Apple und Amazon reagierten auf Anfrage von 'Reuters' nicht sofort auf Anfragen zur Stellungnahme.
"Als wir die Untersuchung starteten, waren wir besorgt, dass es das Risiko von Gatekeepern in diesem Sektor gibt", sagte Wettbewerbskommissarin Vestager. Die ersten Ergebnisse zeigten nun, dass die Branche diese Sorgen teile.
Die EU-Kommission erklärte, dass die Ergebnisse der Untersuchung für eine 12-wöchige Konsultation offen sein werden, die am 1. September endet. Ein Abschlussbericht soll in der ersten Hälfte des Jahres 2022 erscheinen. 

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