

Europäischer Outsourcing-Markt schwächelt
2. August 2010 um 14:52
Outsourcing-Volumen sinkt um 6 Prozent im Jahresvergleich.
Outsourcing-Volumen sinkt um 6 Prozent im Jahresvergleich.
Der Sourcing-Marktforscher TPI sieht eine gewisse Schwäche im europäischen Outsourcing-Markt. In der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) liessen Zeichen einer Erholung nach dem abrupten Rückgang Mitte 2008 auf sich warten, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Vor allem aufgrund schwacher Outsourcing-Aktivität in Deutschland und Grossbritannien im ersten Halbjahr ging das gesamte Auftragsvolumen im Vergleich zum Vorjahr zurück.
Der "EMEA TPI-Index", der kommerzielle Outsourcing-Verträge mit einem Volumen von jeweils mindestens 20 Millionen Euro erfasst, weist für die ersten sechs Monate in dieser Region einen Total Contract Value (TCV) von 13,3 Milliarden Euro auf und damit 6 Prozent weniger als in der ersten Hälfte 2009. In Deutschland und Grossbritannien sank das Auftragsvolumen jeweils um 50 Prozent.
Der Rückgang in diesen traditionell starken Märkten sei durch einige umfangreiche Vertragsabschlüsse in der Nordischen Region und Frankreich "einigermassen ausgeglichen worden", schreibt TPI. In der ersten Hälfte 2010 belief sich der Auftragswert in Skandinavien auf fast 17 Prozent des weltweiten TCV, wodurch diese Region zum zweitgrössten Outsourcing-Markt hinter den USA aufstieg.
Der Markt scheine einem "First-in, First-out"-Muster zu folgen, lässt sich TPI-Deutschland-Chef Bernd Schaefer in der Mitteilung zitieren. Die USA zeigten dabei gleichbleibende Signale einer nachhaltigen Erholung, während in Europa noch kein klar anhaltender Aufwärtstrend zu erkennen sei. "Bislang ist zu beobachten, dass Deutschland den USA um 18 bis 24 Monate hinterher hinkt. Wir werden mit Interesse beobachten, ob in EMEA schneller Zeichen einer Verbesserung zu erkennen sind", so Schaefer.
Vor allem das Volumen im Segment Business Process Outsourcing (BPO) sank in EMEA stark, nämlich um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den Ergebnissen pro Branche zeigten vor allem die Sektoren Reisen, Transport und Hotellerie in der ersten Hälfte 2010 aufgrund einiger Grossaufträge einen erhöhten TCV-Anteil. Das Auftragsvolumen im Finanzdienstleistungssektor blieb gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 vergleichsweise niedrig, während auf dem Produktionssektor im Jahresvergleich ein Rückgang des TCV zu verzeichnen war.
Global errechnete der TPI-Index für die erste Hälfte 2010 einen TCV von nahezu 32 Milliarden Euro, was einem ähnlich niedrigen Niveau wie dem Vergleichszeitraum für 2009 entspricht. (mim)
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