Das Walliseller Schwester-Unternehmen von Data Center Biel ist in Liquidation.
Das mit einigen Vorschusslorbeeren 2016 als
neuer Player im Provider- und Carrier-Geschäft, war der einstige CEO Adrian Roth bereits im März 2019 aus dem Unternehmen ausgeschieden. Nur einen Monat zuvor hatte er noch Einzelunterschriftsberechtigung erhalten. Zum jetzigen Konkurs will Roth auf Anfrage von inside-channels.ch nichts sagen. Er verweist auf Guy Löffler, der als letzter Zeichnungsberechtigter der Datahub Networks ausgewiesen ist.
Datahub Networks ist, respektive war auch personell unter dem Markennamen
Datahub eng verbunden mit der Firma Data Center Biel. Roth fungierte hier ebenfalls seit 2017 als Verwaltungsrat und beendete sein Engagement gemäss Handelsregister erst Ende Mai dieses Jahres. Heute wird auf der Webseite von Datahub Löffler als "Executive Chairman" eines jungen Unternehmens mit "erfahrenem Management" vorgestellt.
Löffler hat auf Anfrage von inside-channels.ch zwar einen Gesprächstermin in Aussicht gestellt, sich dann aber trotz mehrfacher Rückfrage nicht mehr gemeldet. Er ist weder über die Data Center Biel zu erreichen noch über die LS Investment Advisory in Rüschlikon, zu deren Gründern er gehört und wo er seit Anfang 2018 laut LinkedIn auch als Managing Partner amtet.
In der Branche ist unklar, was genau der Grund für die Liquidation von Datahub Networks ist. Einige geben an, der Zehnjahresvertrag, den das Unternehmen mit den SBB geschlossen hat, sei nicht mehr finanzierbar gewesen. Andere wollen wissen, dass der Investor Tineo, der
einst Quickline gekauft hat, auch an der Data Center Biel interessiert gewesen sei. Damals sei der Deal gescheitert, weil die RZ-Besitzer zu hohe Preisvorstellungen gehabt hätten. Ausserdem soll das laut Insidern teure Netz der Datahub Networks Tineo abgeschreckt haben.
Gern hätten wir von Löffler mehr Informationen gehabt, hätten von ihm gern gewusst, welche beziehungsweise wie viele Kunden das Bieler RZ heute (noch) beherbergt. Auch die Konsequenzen der Liquidation des Schwesterunternehmens auf das RZ-Geschäft hätten uns interessiert. Denn Datahub preist sich nach wie vor als "End-to-End-Service-Provider für ICT-Dienstleistungen" an.
Es handle sich um ein "einzigartiges Angebot für End-to-End (E2E) Services in den Bereichen Data Center, Connectivity und Cloud für Service Provider und Geschäftskunden", lässt Löffler auf der Webseite schreiben. Dort wird weiter unterstrichen, dass die Basis dafür nicht nur "ein eigenes Data Center in Biel", sondern auch "unser 2400 Kilometer langes Glasfasernetz" sei. – Gemeint sind die bei den SBB gemieteten Glasfaserkapazitäten, die man mit dem Konkurs nun losgeworden ist. (Volker Richert)