

Exklusiv! So wird 2016
31. Dezember 2015 um 12:13
Gouverner, c'est prévoir. Lesen Sie heute, was morgen sein wird.
"Gouverner, c'est prévoir", sagte schon der Erfinder der modernen Presse, Émile de Girardin. Hier die Prophezeiungen für alle Chefs, Bundes- und andere räte sowie IT-Governance-Verantwortliche.
Was Gartner kann, können wir schon lange. Hier die sieben Prophezeiungen für das IT-Jahr 2016 – wie immer mit inside-it.ch-Eintreff-Garantie (R).
1. Prophezeiung: Der Kanton Zürich findet in der nur elf Monate dauernden Untersuchung seiner IT-Struktur und -Strategie heraus, dass er gar keine IT hat. Die nicht existente IT hatte ungeheuer tiefe IT-Kosten verursacht, weshalb man beschliesst, die für die Untersuchung beigezogenen externen Experten köpfen zu lassen, damit das nicht auskommt. Kosten: 14'965.45 Franken für unzählige Kaffee und Gipfeli für unzählige Sitzungen der unzähligen über- und innerdepartementalen Projektteams, 49'238 Franken Honorare für externe Experten (respektive ihre Hinterbliebenen), 490 Franken Kosten für die Miete eines Kastenwagens (Mobility) für den Transport der Guillotine von und zum historischen Museum Luzern.
2. Prophezeiung: Microsoft erobert die Welt doch noch. Denn mit Office 365 E1000 bringen die Redmonder ein Angebot, dem niemand widerstehen kann. Office 365 E1000 enthält alles: Office- und Kommunikations-Software, endlos Server- und Speicher-Kapazität, 1 CIO, 1 IT-Cloud-Strategiekonzept, WaaS (Worker as a Service) in den Versionen Blue und White Collar, 3D-Printing-aaS für den Ersatz aller Fabriken und vieles mehr.
3. Prophezeiung: Bundesrat Ueli Maurer, als neuer Chef des Finanzdepartements auch Vorsitzender des E-Government-Steurungsausschusses, verpasst dessen erste Sitzung, weil man in seinem neuen Departement noch nicht gelernt hat, seine Mails zu seiner Zufriedenheit auszudrucken und zu stempeln. Ueli Maurer verpasst die zweite Sitzung des Steuerungsausschusses, weil man im EFD jetzt zwar stempelt, aber mit dem falschen Stempel. Ueli Maurer verpasst die dritte Sitzung des Steuerungsausschusses, weil sein Terminkalender von der Wand gefallen ist. Ueli Maurer eröffnet die vierte Sitzung des Steuerungsausschusses mit den Worten "Ich weiss nicht, warum ich hier bin". Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Hundesteuern, in die er aus Versehen geraten ist, sagen, dass sie das auch nicht wisssen. Ueli Maurer verpasst die fünfte Sitzung des Steuerungsausschusses, weil er von einem einstürzenden Stapel ausgedruckter E-Mails verletzt wird. Ueli Maurer übergibt darauf das Dossier E-Government an Natalie Rickli und stellt ihr Jens Alder als Berater zur Seite. Leider verschlingt Alders Salär das übrig gebliebene E-Gov-Budget des Bundes. Alle E-Gov-Projekte der Schweiz werden deshalb aus Spargründen eingestellt. Natalie Rickli erklärt an der letzten Sitzung des Steuerungsausschusses, dass das keine Rolle spiele und sogar gut sei, weil Privatfirmen sämtliche Behördenaufgaben sowieso besser erledigen könnten und initiiert das Projekt "No Taxes - Outsourcing der gesamten Bundesverwaltung".
4. Prophezeiung: Fenaco erobert die Welt. Nachdem der Bauernkonzern mit Ueli Maurer (ehem. Vizepräsident) und Guy Parmelin (ehem. Vizepräsident) zwei Mann im Bundesrat untergebracht und damit die Macht in der Schweiz endgültig ergriffen hat, machen sich die Bauern auf, den Rest der Welt zu erobern. Viktor Amrhyn wird Fifa-Präsident, Lucas Arpagaus bringt es zum UNO-Generalsekretär, Andreas Bernhard wird WTO-Exekutiv-Präsident, Christian Jaccoud wird Papst und Benoît Cuennet wandert in die USA aus und wird Präsident. Fenaco-CIO Michael Buser wird von Fifa, UNO, WTO, der katholischen Kirche und den USA zum CIO ernannt. Er löst alle IT-Probleme mit einem Beschaffungsentscheid (siehe 2. Prophezeiung).
5. Prophezeiung: IBMs Super-Computer Watson weitet seine Tätigkeit massiv aus. Nach Rätsellösen, Kochen, dem Voraussagen von Verbrechen, Börsenkursen und Krankheiten, lernt er nun auch noch Computer verbessern, Firma führen und Sex. Er übernimmt die Macht bei IBM, entlässt alle Mitarbeitenden und beginnt, sich zu vermehren.
6. Prophezeiung: Die Schweiz, respektive der Kanton Aargau, löst das Problem des Informatiker-Mangels. Denn die Ausbildung im Fach Informatik in den Aargauer Gymnasien ist so gut und die SchülerInnen so fit, dass es Unis, ETHs und FHs gar nicht mehr braucht. Dies verkürzt die Informatiker-Ausbildung massiv - eine Informatikerflut aus dem Rüebliland überschwemmt erst die Schweiz, dann die Welt.
7. Prophezeiung: Nicht nur alle Barbie-Puppen, sondern auch alle Lego-Bausteine, sämtliche fernsteuerbaren Spielzeugautos, -boote, -modelle, -drohnen und alle Lernprogramme werden gehackt. Weil ab Juli 2016 alle Kinder weltweit pausenlos "Der Osten ist rot" (Dongfang Hong) in perfektem chinesisch singen, kommt der Verdacht auf, die Hacker könnten aus der chinesischen Provinz Chongquing stammen. Erst 2017 wird Edgar Snowden enthüllen, dass die Spielzeuge in Wahrheit vom US-Geheimdienst NSA gehackt worden sind, um den amerikanischen Kongress von der "chinesischen Gefahr" zu überzeugen. Die Strategie hat Erfolg, der Kongress erhöht das Budget der NSA. (Hans Jörg Maron, Christoph Hugenschmidt, Michael Küng)
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