Exklusiv! So wird das Channel-Jahr 2012

30. Dezember 2011 um 12:10
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Was Gartner, Röbi Weiss und Mike Shiva können, können wir schon lange. Hier die Liste der wichtigsten Ereignisse, die 2012 den Schweizer IT-Channel begeistern, erschüttern, vergelstern und zerrütten werden.

Was Gartner, Röbi Weiss und Mike Shiva können, können wir schon lange. Hier die Liste der wichtigsten Ereignisse, die 2012 den Schweizer IT-Channel begeistern, erschüttern, vergelstern und zerrütten werden.
Robert Weiss wird im ersten Quartal 2012 plötzlich stinkreich.
Wahrscheinlichkeit: 63,89 %. Grund für den plötzlichen Geldsegen für den helvetischen "PC-Guru" ist nicht etwa der Verkauf der Marke 'Weissbuch' an die Netzmedien, sondern der unglaubliche Wertanstieg der haufenweise von Weiss' angesammelten alten Computer. Aus dieser aus ICL, PDP11, Atari, Macbook Air, VAX, IBM086, Olivetti, Amiga, Apollo, Nord10, C64, Schneider CPC, Honeywell, Sinclair Z und ähnlichem Schrott bestehenden Sammlung lässt sich nämlich ein seltenes und kostbares Gut extrahieren: Harddisks. So ist der Wert einer 10-MB-VAX-Harddisk, der schon nur wegen des hohen Eisengehalts (23 Kilo) eh schon nicht klein war, sprunghaft auf SFR 539.80 gestiegen. Weiss' plötzlicher Reichtum wird allerdings im Februar wieder schrumpfen, da Diebe das in einer Tiefgarage eingelagerte Computer-Lager überfallen und Harddisks sowie 2419 Flaschen Rotwein entwenden werden. Die Diebe werden wenige Tage nach ihrem dreisten Fischzug gefasst, weil sie versuchen, auf dem Zürcher Kanzlei-Flohmi Lochkarten als Ersatz für Mini-SDs für iPhones zu verkaufen
Microsoft, Oracle, HP, IBM, Cisco, Adobe, Fujitsu, EMC, Citrix, Lenovo, Huawei, Dell, NetApp und VMware erhöhen die Ansprüche für die Anerkennung als "autorisierte Reseller" massiv und senken gleichzeitig die Handelsmarge.
Wahrscheinlichkeit: 98 %. An der Mitteilung für die Verkündung dieser für Reseller äusserst schmerzhaften Massnahmen werden Dutzende von PR-SpezialistInnen wochenlang feilen. Das Resultat wird sich aber auch sehen lassen: "Microracle (nach Belieben durch eine der oben genannten Firmen ersetzbar) Increases Revenue Opportunities for Channel Partners and simplifies Partner Programms." Da in der Pressemitteilung nicht stehen wird, dass die "Revenue Opportunities" sich nur vergrössern werden, weil die Hälfte aller bisherigen Partner die Margensenkung des Herstellers nicht überleben wird und das Partnerprogramm zwar "simplified" aber auch gleichzeitig heftig teurer wird, wird die Schweizer "Channel-Presse" das Margen- und Reseller-Massaker euphorisch bejubeln. Acht Wochen nach der Online-Bejubelung des Massakers folgt dann ein Interview mit der Chefin von Microsoft (nach Belieben durch eine der oben genannten Firmen ersetzbar), das unter dem Titel: "Unsere Channel-Partner sind uns wichtig" abgedruckt werden wird.
6 Manager werden von Microsoft zu HP wechseln, 3 von HP zu EMC, 4 von Swisscom zu IBM, 5 von EMC zu Cisco, 2 von IBM zu EMC (einer davon macht einen Schlenker über VMware), 3 von Oracle zu Micorosoft und einer zu IBM, 1 von Lenovo zu Acer, 1 von Acer zu Lenovo, 3 von Dell zu Cisco, 2 von NetApp zu SAP und 14 von Sunrise irgendwohin.
Wahrscheinlichkeit: 100 %. Dabei sind das nur die Wechsel, die im Kanton Zürich im Januar stattfinden.
Steg, m-electronics und digitec zügeln alle ihre Waren in das neue, vollautomatische Riesenlager von Roland Bracks Competec-Gruppe in Willisau.
Wahrscheinlichkeit: 12,9 %. Wir werden auch den Grund für diesen seltsamen Zusammenschluss finden, denn das GPS eines Lastwagens, der Ware von digitec nach Willisau transportiert, wird durchdrehen, weshalb der Lastwagenfahrer versehentlich durch den Zürcher Kreis vier an unseren Büros vorbeidonnert. In einem Ordner, der zufälligerweise genau vor unseren Büros aus dem Lastwagen fallen wird, werden wir Dokumente finden, die belegen, dass Steg, Migros und digitec schon lange Roland Brack gehören, der die Übernahme der drei Riesen aber unter dem Deckel gehalten hat, um Marc Schnyder (Also), Manfred Steinhardt (Tech) und Joe Feierabend (Ingram) nicht zu erschrecken.
Die Stadt Zürich wird einen Kalender mit gut aussehenden Informatikern (das gibts!) produzieren, der an Schülerinnen verteilt werden wird, um zu zeigen, dass unsere Branche schon lange nicht mehr von übergewichtigen Hamburger-Konsumenten, die in fleckigen, von Müttern gestrickten Wollpullovern stecken, dominiert wird.
Wahrscheinlichkeit: 100 %. Es ist wahr. (Christoph Hugenschmidt)
(Illu: Zum Jahreswechsel gewähren wir einen exklusiven Einblick in unsere Recherchemethoden: Christoph Hugenschmidt liest die Zukunft des Channels aus dem Flug der Laptops)

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