Exoscale nimmt mit Swisscom-Hilfe Europa ins Visier

11. Februar 2016 um 15:38
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Preisoffensive: Lausanner Exoscale will mit Geld von Swisscom expandieren und gegen Amazon und Co. antreten.

Preisoffensive: Lausanner Exoscale will mit Geld von Swisscom expandieren und gegen Amazon und Co. antreten.
Grosse Töne aus Lausanne: Der Infrastructure-as-a-Service-Anbieter Exoscale hat gerade eine Investition von Swisscom Ventures, der Risikokapitalsparte von Swisscom eingeheimst. Wie viel Geld man erhalten hat, sagt Exoscale zwar nicht, aber was man damit anfangen will: Zur Fortsetzung der Expansion in Europa will man mit Hilfe des neuen Investors "gezielt neue Angebote einwickeln und sich als seriöse neue Alternative zur amerikanischen Konkurrenz etablieren." Das bedeutet, dass Exoscale gegen Amazon, Google, Microsoft, IBM und Co. antreten will.
Exoscale wirbt für sich mit Argumenten wie der Einfachheit des Bezugs und der Verwaltung der Services, deren Skalierbarkeit und "Swiss made"-Zuverlässigkeit und -Sicherheit. Und natürlich mit dem helvetischen Datenschutz.
Exoscale scheint aber auch klar zu sein, dass es Schweizer Qualität und Datensicherheit alleine wohl nicht richten werden. Wer als IaaS-Provider den Erfolg im Ausland sucht, muss auch preismässig zumindest einigermassen mithalten können. Man plane, so Exoscale heute, als Teil der Expansionsstrategie eine massive Vergünstigung der Tarife um bis zu zwei Drittel. Eine kleine Cloud-Instanz mit 512 MB Speicher und 10 GB Speicherplatz auf einem SSD-Laufwerk soll dann noch sechs Dollar pro Monat kosten, eine 32 GB-Instanz mit 400 GB-Laufwerk knapp 300 Dollar.
Die Expansion soll auch durch die Gründung von Niederlassungen in anderen Ländern gefördert werden. Ein erstes Büro werde am 1. März in Berlin eröffnet, so Exoscale. Weitere Standorte in Europa und Asien seien geplant.
Zweites Rechenzentrum
Ebenfalls noch im März soll ein zweites Rechenzentrum eröffnet werden. Wie manche andere Schweizer RZs wird dieses in einem ehemaligen Armeebunker in den Alpen untergebracht sein, der einen hohen baulichen Schutz gewährt.
Exoscale war Teil der Veltigroup
"Exoscale steht am Anfang eines hoch interessanten Projekts. Die von Exoscale entwickelte Plattform ist robust und das Unternehmen bringt sie ausgesprochen dynamisch an den Markt. Das Team von Exoscale hat wesentlichen Anteil am Public-Cloud-Markt der Schweiz und wird auch in Europa erfolgreich bestehen", kommentiert Stefan Kuentz von Swisscom Ventures.
Dass Swisscom in Exoscale und nicht in einen anderen Cloud-Provider investiert, könnte teilweise historische Gründe haben. Das Lausanner Cloud-Unternehmen wurde 2011 als Teil der Veltigroup gegründet, die Ende 2014 von Swisscom übernommen wurde. Exoscale war allerdings zuvor bereits aus der Veltigroup ausgegliedert worden und ist weiterhin in Privatbesitz. (hjm)
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