

Falsche Mutation: Zu tiefe Steuern in St. Galler Gemeinde
23. August 2018 um 08:45
Wegen eines "Fehlers der Betreiberin der Fachapplikation" haben knapp zehn Prozent, nämlich 457 Steuerpflichtige, im St.
Wegen eines "Fehlers der Betreiberin der Fachapplikation" haben knapp zehn Prozent, nämlich 457 Steuerpflichtige, im St. Gallischen Gommiswald eine falsche Steuererklärung erhalten, wie die 'Zürichsee-Zeitung' berichtet. In der 5000 Einwohner grossen Gemeinde ist eine Applikation im Einsatz, die die Firma VRSG in die Liaison mit Abraxas mitbrachte und heute von Abraxas Informatik betreut wird.
Schuld sei aber nicht die Applikation, hält Heinz Baumgartner von der Rechtsabteilung des St. Gallischen Finanzdepartements gegenüber inside-it.ch fest. Die Anpassung für Gommiswald sei durch Angestellte von Abraxas im System vorgenommen und im Vier-Augenprinzip durchgeführt worden. Dabei sei ihnen ein Fehler unterlaufen. "Abraxas hat bei Gommiswald irrtümlicherweise neben der Steuerperiode 2018 auch die Steuerperiode 2017 angepasst", so Baumgartner. Deshalb wurde bei den betroffenen Steuerzahlern ein Steuerfuss von 119 statt 123 Prozent erhoben.
Abraxas werde nun seine Kontrollen verstärken und eine Kontrollliste mit den Steuerfüssen pro Gemeinde erstellen. "Somit kann sichergestellt werden, dass Veränderungen über mehrere Steuerperioden ersichtlich sind und allfällige falsche Mutationen durch die Kontrollorgane besser festgestellt werden können", hält Baumgartner fest.
Der Fehler wiegt derweil nicht sehr schwer: Die betroffenen Steuerzahler erhielten eine korrigierte Rechnung, falls schon jemand bezahlt habe, werde der zusätzliche Betrag ebenfalls in Rechnung gestellt, erklärte Felix Sager, Amtsleiter des kantonalen Steueramtes in St. Gallen, gegenüber der 'Zürichsee-Zeitung'. (ts)
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