

Finanzanalysten skeptisch wegen Temenos-Fidessa Deal
22. Februar 2018, 14:49
Die Übernahme des britischen Softwarehauses --http://www.
Die Übernahme des britischen Softwarehauses Fidessa durch den Genfer Bankensoftwarehersteller Temenos wäre der mit riesigem Abstand grösste Kauf, den je ein Schweizer IT-Unternehmen getätigt hat. Zumindest bei einigen Finanzexperten führt der geplante Deal allerdings zu hochgezogenen Augenbrauen.
Der Bloomberg-Kolumnist Chris Hughes findet das Timing unglücklich. Temenos habe erst vor drei Monaten eine Aktienrückkaufaktion durchgeführt, obwohl die Temenos-Aktie gerade auf einem Höchststand war. Und nun, kurz darauf, wolle man die Fidessa-Übernahme durch den Verkauf von Aktien refinanzieren.
Zudem seien die zu erwartenden Mehreinnahmen im Verhältnis zum investierten Kapital recht tief. Das Verhältnis würde sich zudem weiter verschlechtern, falls der Kaufpreis noch steigen würde. Als Indiz dafür, dass dies geschehen könnte, verweist er auf den Fidessa-Aktienkurs, der gegenwärtig über dem angebotenen Kaufpreis liegt, sowie die Beteiligung des aktivistischen Aktionärs Elliott Management hin, der knapp 5 Prozent der Fidessa-Aktien besitzt.
Zumindest leichte Zweifel an der Logik des Deals haben auch die Finanzanalysten Hannes Leitner und Michael Briest von der UBS. Dies geht aus einer Analyse hervor, welche uns die UBS hat zukommen lassen.
Eines der Hauptargumente von Temenos für die Übernahme sind neue Cross-Selling-Möglichkeiten an Kunden des jeweils anderen Unternehmens. Temenos ist auf Core-Banking-Software, Fidessa auf Software für den Aktien- und Devisenhandel spezialisiert, und die beiden haben teilweise unterschiedliche Kunden. Briest und Leitner fragen sich aber, wie stark Temenos das Wachstum von Fidessa, das in den letzten Jahren bei nur durchschnittlich drei Prozent gelegen habe, durch Cross-Selling an die Temenos-Kundschaft tatsächlich ankurbeln könne. Und auch wenn Fidessa für Temenos neue Kunden aus dem Tier-1-Bankenbereich mitbringe, könnte es ziemlich schwierig sein, mit diesen Deals für neue Core-Banking-Systeme abzuschliessen. (hjm)
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