

Finanzbranche will viel mehr Datenwissen, aber wenig neue Datenanalysten
11. Dezember 2020 um 10:55Eine Studie zeigt, dass der Datenhunger von Finanzinstituten zunimmt. Sie unterschätzen aber das benötigte Know-how.
In der Finanzwelt wächst die Nachfrage nach Erkenntnissen durch Datenanalyse rasant. Ganze 90% der Finanzinstitute erwarten, dass ihr Datenkonsum in den nächsten 12 Monaten zunehmen wird. Dies geht aus einer Umfrage von SIX hervor.
Über die Hälfte der befragten Institute will dank Datenauswertung entscheidende Erkenntnisse gewinnen und setzt das Thema drum als strategische Priorität. Dies hat laut SIX mit zwei Tendenzen zu tun: Zum einen würden sich die Datentypen ändern und mehr Quellen und Datensätze zugänglich. Zum anderen leiteten immer mehr Abteilungen in den Banken Erkenntnisse aus Daten ab. Beides zusammen würde den Datenverbrauch stark antreiben.
Offenbar sehen sich die Banken aber bereits gut aufgestellt: Denn nur 41% meldeten einen steigenden Bedarf an datenanalytischen Fachkompetenzen für die nächsten 12 Monate. "Dies ist ein Widerspruch, da Finanzinstitute ihr datenanalytisches Know-how verbessern müssen, um entscheidende Erkenntnisse aus einem wesentlich grösseren Datenpool ableiten zu können", wird Sam Sundera, Head Future Business Financial Information bei SIX, in einer Mitteilung zitiert.
Dieser Widerspruch verstärkt sich noch, da sich viele Umfrageteilnehmer künftig vor allem auch auf die Arbeit mit alternativen Daten konzentrieren wollen. Ausschlaggebend sei nicht allein der Zugang zu alternativen Daten, sondern auch ihre Verknüpfung mit bestimmten Wertschriften, dem Portfolio oder den verwalteten Vermögenswerten – und dies erfordere interne oder externe Datenspezialisten, erläutert Sundera.
Die Umfrage wurde zwischen vom 28. September bis zum 2. November 2020 durchgeführt. Teilgenommen haben 113 Vertreter von Unternehmen auf Käufer- und Verkäuferseite, Börsen, Aufsichtsbehörden und weiteren Organisationen.
Korrigendum 15. Dezember: Die Umfrage wurde in den USA, UK, Europa und dem Raum Asia-Pacific durchgeführt. In einer ersten Version war fälschlich nur von Schweizer Finanzinsituten die Rede. Dies wurde entsprechend angepasst.
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