Finanzkontrolle will Preise von Monopolisten häufiger überprüfen

19. Dezember 2016 um 12:33
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In der Informatik und im Rüstungsbereich komme es beim Bund besonders häufig zu einer Abhängigkeit von Lieferanten oder Herstellern.

In der Informatik und im Rüstungsbereich komme es beim Bund besonders häufig zu einer Abhängigkeit von Lieferanten oder Herstellern. Dies ist unter anderem deshalb der Fall, weil manche Anbieter eine Monopolstellung haben. Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) will deshalb die Preise dieser Anbieter künftig häufiger unter die Lupe nehmen, wie die 'SonntagsZeitung' berichtet.
Von den 25 Preisprüfungen, die die EFK in den letzten zehn Jahren durchgeführt hat, enthielt die Hälfte zu hohe Rechnungen an den Bund, wie EFK-Direktor Michel Huissoud auf Anfrage der Nachrichtenagentur 'sda' erklärte. Aufgrund der Prüfungsergebnisse, die der Zeitung vorliegen, hätten die Kontrolleure einen Preisnachlass verordnet. Mehr als zwei Millionen Franken konnten so bisher eingespart werden. "Angesichts der Summen, die die Verwaltung in Monopolbereichen ausgibt, könnten jedes Jahr mehrere Millionen gespart werden – wenn wir die Kapazität hätten, alle Verträge lückenlos zu prüfen", sagt EFK-Chef Michel Huissoud der 'SonntagsZeitung'.
In der Vergangenheit habe man zu wenig Überprüfungen durchgeführt. Ziel sei es nun, mindestens zehn Preisprüfungen pro Jahr durchzuführen – heute sind es zwei oder drei. Oft seien auch bloss buchhalterische Fehler die Ursache von zu hohen Preisen, aber nicht immer. In einem Fall forderte die EFK 400'000 Franken zurück. Es handelte sich um grosskalibrige Munition. Ausserdem gehe es bei den Prüfungen nicht nur um das Geld, das man direkt zurückholen könne. "Die Preisprüfungen haben auch präventiven Charakter", zitiert die Zeitung Huissoud weiter. (kjo)

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