Wie der 'Tages-Anzeiger' gestern berichtete, hat das VBS eine von Bundesrat Ueli Maurer
vor einem Jahr gross angekündigte Administrativuntersuchung zu den Problemen bei der Beschaffung des 700 Millionen Franken teuren "Führingsinformationssystems Heer" (FIS HE) der Schweizer Armee abgeblasen. Stattdessen, so bestätigte das VBS gegenüber dem 'Tages-Anzeiger' sei die Rüstungskommission mit dem Erstellen einer Untersuchung beauftragt worden. Das FIS-Projekt wurde aufgrund der Probleme redimensioniert und die Einführung des FIS, die ursprünglich auf Enden dieses Jahres geplant war, auf 2013 verschoben.
Es gibt allerdings auch Skeptiker, die nicht daran glauben, dass das FIS je auch nur annähernd seine ursprünglich geplanten Funktionen erfüllen kann. Das FIS-Netzwerk soll Führungsstäben direkten Zugriff auf Daten und Erkenntnisse von Truppen und Fahrzeugen an der Front geben, so dass sie einen Einsatz sozusagen "Live" steuern können.
Der definitive Schlussbericht zur Untersuchung der Rüstungskommission wurde letzte Woche
veröffentlicht. Er ist aber bereits auf den April dieses Jahres datiert und beruht auf einer Untersuchung, die von Juni bis September 2010, also noch vor der Ankündigung der Administrativuntersuchung, durchgeführt wurde. Demenstprechend sind seine Ergebnisse nicht unbedingt aktuell, die meisten Erkenntnisse drangen schon letztes Jahr an die Öffentlichkeit. (hjm)