

Frankreich will Huawei nicht von 5G-Ausbau ausschliessen
6. Juli 2020 um 14:20Der chinesische Netzwerkausrüster soll in Frankreich am Aufbau des 5G-Mobilfunknetzes beteiligt werden.
Der Leiter der französischen Behörde für IT-Sicherheit (Anssi), Guillaume Poupard, hat in einem Interview mit 'Les Échos' festgehalten, dass es keinen "vollständigen Bann" des Netzwerkausrüsters geben werde. Netzbetreiber, die auf Huawei-Technik zurückgreifen, sollen aber nach seinen Angaben nur zeitlich befristete Lizenzen erhalten.
Poupard rief Unternehmen, die bislang nicht mit dem chinesischen Konzern zusammenarbeiten, dazu auf, auch künftig darauf zu verzichten. Firmen, die bereits auf Huawei-Technik setzen, müssen nach Aussagen des Anssi-Chefs mit Nachteilen rechnen. Ihre Lizenzen sollen auf drei bis acht Jahre begrenzt werden.
Die Entscheidungsprozesse in den EU-Staaten über die Vergabe der Lizenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G laufen vor dem Hintergrund starker diplomatischer Spannungen ab. In zahlreichen Ländern gibt es die Sorge, dass Huawei-Technik ein Einfallstor für chinesische Spionage oder Sabotage sein könnte.
Die USA haben Huawei deshalb vom Aufbau ihrer 5G-Mobilfunknetze ausgeschlossen und üben Druck auf europäische Staaten aus, dies ebenfalls zu tun. Die Bandbreite ist allerdings gross. So hat etwa die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wiederholt betont, beim 5G-Ausbau zwar besondere Sicherheitsmassstäbe anzulegen, aber kein Unternehmen prinzipiell ausschliessen zu wollen.
Anders sieht es womöglich in Grossbritannien aus. Dort könnte Premier Boris Johnson Huawei vom Ausbau des britischen 5G-Netzes ganz ausschliessen, wie diverse Medien berichten. Ausserdem werde schon geraume Zeit geprüft, wie dessen Marktanteile auf Null gesenkt werden können.
Huawei weist die Vorwürfe zurück und betont, rein privates Unternehmen zu sein. Auch bestreitet der Konzern jegliche Abhängigkeit vom chinesischen Sicherheitsapparat.
Neben den Sanktionen hat den 5G-Pionieren zuletzt auch die Corona-Krise schwer zu schaffen gemacht.
Loading
Tiktok-Chef im Spiessrutenlauf durch den US-Kongress
Shou Zi Chew stiess in der Befragung in den USA auf Misstrauen und Vorwürfe. Wichtigen Fragen wich er aus.
Der "emotionale" Chef sieht viel weiblicher aus als der "vernünftige"
Mit neuen Tools kann man sich Vorurteile und stereotype Darstellungen von Künstlicher Intelligenz zeigen lassen. Sie sind zum Teil erschreckend deutlich.
Software-Beschaffung in Uri wird knappe halbe Million teurer
Der Kanton Uri will das Schätzungswesen vereinfachen und braucht dazu eine neue Software. Deren Beschaffung verzögert sich allerdings und wird teurer als geplant.
Zurich prüft ChatGPT im Versicherungsgeschäft
Der Versicherer will untersuchen, wie Künstliche Intelligenz die Schadensregulierung und das Underwriting effizienter machen kann.