Französische Regierung legt sich mit HP an

27. September 2005 um 12:42
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HP: "Die Zahl von 1240 Stellenstreichungen ist nicht endgültig und kann reduziert werden."

HP: "Die Zahl von 1240 Stellenstreichungen ist nicht endgültig und kann reduziert werden."
Die französischen Angestellten von Hewlett-Packard traf es wie viele andere hart, als sie erfuhren, dass im Land 1240 Stellen gestrichen werden sollen, also rund ein Viertel der Belegschaft. Global sollen 14'500) Stellen wegfallen. Ebenso hart (vielleicht ein bisschen weniger) traf es die Regierung, die mit hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat. So appellierte Staatspräsident Jacques Chirac an die EU-Kommission, sich einzuschalten. Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte aber, die Angelegenheit betreffe die Kommission nicht.
Letzte Woche griff Premierminister Dominique de Villepin in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung 'Les Echos' die HP-Verantwortlichen an. Man solle den Stellenabbau überdenken. Ansonsten werde er Subventionen zurückfordern, von denen das Unternehmen profitiert habe. Der Präsident von HP France, Patrick Starck, bezeichnete die Aussagen von de Villepin gegenüber der Zeitung 'Le Figaro' als "sehr überraschend". Er sagte, HP habe in Frankreich gar keine Subventionen erhalten. Demzufolge könne er auch nichts zurückzahlen.
HP habe lediglich die Zufahrt zu den Niederlassungen auf Kosten des Staates bauen können, was jedem Unternehmen zustehe. Im Gegenteil, das Unternehmen habe in den vergangenen zehn Jahren mehr als 700 Millionen Euro Steuern gezahlt. Starck meinte, dass die Reduzierung des Stellenabbaus Aufgabe von Verhandlungen mit den Gewerkschaften sei. Diese hätten jedoch abgelehnt, Gespräche mit HP zu führen.
Gemäss der Nachrichtenagentur 'Reuters' hat nun HP Frankreich aber doch eingelenkt. HP-Europachef Francesco Serafini habe sich mit dem Arbeitsminister Gérard Larcher unterhalten und bestätigt, "dass die Zahl von 1240 Stellenstreichungen nicht endgültig ist und reduziert werden kann." Bei HP Schweiz sollen 50 bis 70 Stellen gestrichen werden. Ob sich dagegen die Regierung einschalten wird? (mim)

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