Fritz & Macziol hatte auch mit dem EDA zu tun

4. Februar 2014 um 16:20
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Vergangene Woche wurde bekannt, dass das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mutmasslich über Jahre hinweg korrupte Geschäfte getätigt haben soll. Ein Ressortleiter im Seco soll vom Zuger IT-Dienstleister Fritz & Macziol Geschenke und Geld bekommen haben und im Gegenzug Aufträge freihändig oder überteuert vergeben haben.
Personaldienstleistungen bezogen
Doch Fritz & Macziol bedient beim Bund nicht nur das Seco. Auch das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat in der Vergangenheit Personaldienstleistungen von Fritz & Macziol bezogen, wie EDA-Sprecher Stefan von Below auf Anfrage von inside-it.ch bestätigt. Die Leistungen bezog das EDA damals von der Berner Penta Group. Das Unternehmen wurde Ende 2010 an Fritz & Macziol verkauft. Im Juni 2011 hat Fritz & Macziol Penta vollständig integriert.
Das EDA - beziehungsweise das für Beschaffungen zuständige Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) - hatte nach einer WTO-Ausschreibung für den Bereich Telematikbetrieb im April 2011 den Zuschlag an Penta Group vergeben. Die unter dem neuen Firmennamen Fritz & Macziol geführte Penta Group lieferte Personaldienstleistungen (eine Person zu einem Stundensatz von 145.80 Franken) für rund 360'000 Franken, wobei das Kostendach auf knapp 500'000 Franken angesetzt war.
Keinerlei Verdachtsmomente
Die Geschäftsbeziehung zwischen Fritz & Macziol und EDA scheint unproblematisch gewesen zu sein: "Die Stundenkontrolle erfolgte gemäss den Richtlinien Internes Kontrollsystem (IKS)", so von Below in einer E-Mail. "Unsere internen Abklärungen haben ergeben, dass eine Zusammenarbeit mit der Firma Fritz & Macziol einzig im obengenannten Zusammenhang erfolgt ist", sagt der Sprecher. Gemäss den Abklärungen gebe es keine Hinweise auf fehlerhaftes Verhalten.
Bekannt war bisher erst, dass Fritz & Macziol beziehungsweise das Tochterunternehmen IT&T neben dem Seco auch sechs Kantone und über siebzig Gemeinden zu seinen Kunden zählt. Aus einigen Kantonen verlautete in den letzten Tagen, man habe keinerlei Verdachtsmomente oder Unregelmässigkeiten festgestellt. Andere nehmen die Beziehungen mit dem IT-Unternehmen jetzt unter die Lupe. (Maurizio Minetti)

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