Fujifilm schluckt Xerox

31. Januar 2018 um 15:11
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Xerox wird mehrheitlich von Fujifilm übernommen und in das Joint Venture Fuji Xerox integriert. Es kommt zu einem Stellenabbau.

Xerox wird mehrheitlich von Fujifilm übernommen und in das Joint Venture Fuji Xerox integriert. Es kommt zu einem Stellenabbau.
Der japanische Konzern Fujifilm übernimmt die Mehrheit von Xerox. Mit dem Deal wird Xerox vollständig in das gemeinsame Joint Venture Fuji Xerox integriert, wie die Unternehmen mitteilen. Die beiden Investoren Carl Icahn und Darwin Deason, die gemeinsam über 15 Prozent an Xerox halten, hätten das Unternehmen dazu gedrängt, strategische Optionen zu erkunden, schreibt 'Reuters'. Auch solle die "alte Garde" einschliesslich CEO Jeff Jacobson ihre Plätze räumen, hätten die Investoren gefordert.
Wie sich die Übernahme und der angekündigte Stellenabbau hierzulande auswirkt, ist noch unklar. Xerox könne noch keine Informationen zu den lokalen Auswirkung geben, heisst es auf Anfrage.
Xerox hat laut 'Bloomberg' einen Marktwert von 8,3 Milliarden Dollar. Fujifilm übernimmt 50,1 Prozent des Printing-Anbieters, wie aus einer gemeinsamen Mitteilung hervorgeht. Mit der Integration in das seit Jahrzehnten bestehende Joint Venture entstehe ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 18 Milliarden Dollar und weltweiter Präsenz Das Joint Venture Fuji Xerox gehört aktuell bereits zu 75 Prozent Fujifilm.
Der Deal steht unter Vorbehalt der üblichen Bewilligungen und soll in der zweiten Jahreshälfte 2018 abgeschlossen sein. Xerox-CEO Jacobson bleibt als Chef des neuen Unternehmens an Bord heisst es in der Mitteilung.
Das neue Unternehmen sei in verschiedenen Wachstumsbereichen gut positioniert, darunter High-Speed-Inkjet, Verpackung, Industriedruck und Arbeitsplatzautomation. Ausserdem gebe es Entwicklungsmöglichkeiten in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Machine Learning, IoT und Augmented Reality, so Jacobson in der Mitteilung.
Stellenabbau geplant
Mit der Integration von Xerox in das gemeinsame Unternehmen werde man bis 2022 1,7 Milliarden Dollar einsparen können. Die angestrebten Einsparungen würden etwa zehn Prozent der Ausgaben der neuen Fuji Xerox ausmachen und in den nächsten vier Jahren zu einer deutlichen Margenverbesserung führen, so die Mitteilung. Von den 1,7 Milliarden Dollar, die gespart werden sollen, seien 1,25 Milliarden Dollar auf Synergien zurückzuführen.
Um diese Sparziele zu erreichen, werde das Joint Venture einer "grundlegende Strukturreform" unterzogen, so die Mitteilung. Damit gehe ein Abbau von 10'000 Stellen bis 2020 einher, schreibt 'Fortune'. Der Stellenabbau sei unter anderem auf das schrumpfende Geschäft im traditionellen Drucker-Business zurückzuführen.
Fuji Xerox beschäftigt eigenen Angaben zufolge aktuell etwas über 47'000 Mitarbeitende. Für Xerox arbeiteten Ende 2016 rund 39'000 Angestellte. (kjo)

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