Fujitsu Siemens bringt "PC-as-a-Service"

14. November 2008 um 08:30
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Fujitsu Siemens will ab Mitte nächstes Jahr einen kompletten virtuellen PC, der über das Internet benützt wird, anbieten.

Fujitsu Siemens will ab Mitte nächstes Jahr einen kompletten virtuellen PC, der über das Internet benützt wird, anbieten.
Marktforscher Gartner prophezeite schon vor einiger Zeit, das der "physische" Unternehmens-PC zunehmend an Bedeutung verlieren und durch Arbeitsplätze, die nur noch als "Software-Blase" existieren und über verschiedene Endgeräte benützt wird, ersetzt wird. Durch Virtualisierung wird dies bereits zunehmend in ersten Unternehmen umgesetzt: Die „PCs“ laufen dabei im Rechenzentrum auf Servern, und die User greifen über das Unternehmensnetzwerk darauf zu.
Fujitsu Siemens Computers will nun einen Schritt weitergehen und ab etwa Mitte des nächsten Jahres den „Workplace-as-a-Service“ anbieten. Wie "Software-as-a-Service" ist beim "Workplace-as-a-Service" der PC eine Dienstleistung, die über das Internet bezogen wird. Für den User präsentiert er sich, wenn er sich einmal über einen Link im Browser eingeloggt hat, wie ein ganz normaler Windows-PC, mit Windows XP oder Vista als Betriebssystem und (frei wählbaren) Microsoft Office-Applikationen wie Word, Excel oder PowerPoint. Herunterladen muss man dafür nichts.
Auch die virtuelle Hardware, die man mieten kann, entspricht modernen PCs, mit einem GB oder mehr RAM und 160 bis 500 GB Festplattenplatz.Der Clou: Es spielt keine Rolle, welche Hardware man tatsächlich zum Zugriff benützt, oder wo man sich gerade befindet, man hat immer den gleichen PC mit der gewählten "Hardware" und Software zur Verfügung. Und um Virenschutz oder Backup muss man sich auch nicht mehr kümmern. Allerdings kann man auch nur die Applikationen dafür wählen, die FSC anbietet – momentan sind das noch relativ wenige - und selbst Programme installieren kann ein User auch nicht.
Bei einer der Demonstration der bereits laufenden Prototyp-Plattform, die wir an einer Fujitsu-Siemens-Veranstaltung in Augsburg erhielten, war der Bestellvorgang beeindruckend einfach. Der "Workplace-as-a-Service" ist in einem Online-Shop gleich unter den PCs zu finden, man kreuzt kurz an, wieviel RAM und Harddisk man haben möchte, und ein paar Sekunden später hat man seinen "PC".
Technologisch steht dahinter ein PC, der beim Bestellvorgang als virtuelle Maschine aufgesetzt und auf einem Server in einem FSC-Rechenzentrum läuft. Gemäss dem FSC-Mann, der uns das ganze demonstrierte, benützt FSC dafür als Virtualisierungslösung momentan XenDesktop von Citrix, prüft aber auch noch Produkte anderer Anbieter wie VMware.
Wie die genaue Preisgestaltung für den Workplace-as-a-Service aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Die mögliche Preisspanne, die uns der FSC-Mann bei der Demonstration nannte – 5 bis 10 Euro pro Monat (!) - scheint uns sehr, sehr niedrig und könnte ein Versprecher gewesen sein. Das Angebot werde sich vor allem Grossunternehmen und grosse KMU richten, erklärte Richard Schlauri von FSC an einer Pressekonferenz. (Hans Jörg Maron)

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