FuturICT stolpert im Rennen um EU-Millionen

22. Januar 2013 um 17:01
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Schweizer Hochschulen haben trotzdem noch viele Rösser im Rennen um EU-Fördergelder.

Schweizer Hochschulen haben trotzdem noch viele Rösser im Rennen um EU-Fördergelder.
Das äusserst ehrgeizige Grossprojekt "FuturICT"
Welche zwei Projekte den "FET Flagship"-Status erhalten, soll erst am 28. Januar offiziell bekannt gegeben werden. Das Projektteam informierte seine Supporter aber schon am letzten Freitag mit einer Mitteilung auf der Website, dass der Projektentwurf von FuturICT keine Gnade gefunden habe. Der Zugang zu dieser Mitteilung wurde zwar mittlerweile gesperrt, aber auf dem Twitterfeed von FuturICT dauert die Diskussion über diese Entscheidung an.
Die meisten Stimmen auf dem Twitterkanal bezeichnen das FET-Verdikt als Fehlentscheidung. In der ursprünglichen Mitteilung erklärt das Team, dass die Arbeit natürlich trotzdem weitergehe. Man werde bei der EU und insbesondere dem FET weiterhin Druck aufsetzen, damit man dort die Programme überdenke und mehr Geld für die von FuturICT abgedeckten Themen locker mache.
Bis zu einer Milliarde Euro
Für den Flagship-Status haben sich inklusive FuturICT sechs Pilotprojekte beworben. Die beiden Projekte, die als FET Flagships gewählt werden, erhalten zuerst 54 Millionen Euro. Wenn gewisse Porjektziele erreicht werden, sollen sie in den nächsten zehn Jahren mit bis zu einer Milliarde Euro weitergefördert werden.
Im Rahmen von FuturICT sollen Methoden und Tools zu entwickeln, um durch das Sammeln und Analysieren von Unmengen von Daten Beiträge zur Lösung zukünftiger Weltprobleme zu liefern, von Umweltproblemen bis zu sozialen Konflikten. Very Very Very Big Data sozusagen. Das Projekt wurde manchmal auch salopp als "Weltsimulation", "Zukunftsmaschine" oder "Gottsoftware" bezeichnet, was von den Machern aber weit von sich gewiesen wird.
Schweiz trotzdem weiter im Rennen
Dass FuturICT leer ausgeht, heisst nun aber nicht, dass die grossen FET-Flagship-Fördergelder nicht trotzdem auch teilweise in die Schweiz fliessen werden. Alle Projekte sind äusserst international abgestützt, überall sind auch irgendwo Schweizer Organisationen und Unternehmen dabei.
Schweizer Unis sind ebenfalls bei fast allen dieser Projekte mitbeteiligt. Die ETH Lausanne ist beispielsweise federführend beim "Human Brain Project", bei dem auch die ETH und die Universität Zürich an Bord sind. Das HBP-Projekt hat das Ziel, eine Computersimulation eines menschlichen Gehirns zu schaffen.
ETH und EPFL sind auch bei den Projekten "Guardian Angels" (IT Future of Medicine) läuft nicht ohne Schweizer Hochschulen. (ETH, Universität Genf). (hjm)

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