Genf wird ein Open-Source-Kanton

19. November 2004 um 14:56
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Der Kanton Genf will bis 2009 seine IT wo immer möglich auf Open-Source Programme umstellen.

"Plus besoin de Bill Gates!" titelt "Le Matin" frech eine Story über die Entscheidung des Kantons Genf, seine IT bis 2009 so weit wie möglich auf Open-Source-Programme, z. Bsp Linux, umzustellen. Jean Marie Leclerc, der Chef der kantonalen IT, betonte allerdings gegenüber "Le Matin", dass es nicht um einen Entscheid gegen Microsoft gehe.
Seine weiteren Begründungen tönen aber doch recht grundsätzlich: "Wir wollen die Unabhängigkeit unserer Informatik garantieren....und nicht von einem einzigen Unternehmen abhängig sein. Und darüber hinaus kann man sich eigentlich kaum eine offene Verwaltung vorstellen, wenn diese nicht auch offene Systeme verwendet."
Zum Thema Einsparungen durch Open-Source und Gratisprogramme – Le Matin spekuliert, dass es sich um Millionen handeln wird äussert sich Leclerc vorsichtig: "Wir können die Einsparungen noch nicht beziffern, denn wir werden die Migration vom einen System zum anderen und die Ausbildung der Anwender finanzieren müssen. Aber der finanzielle Aspekt ist uns natürlich auch wichtig."
Die Umstellung soll nach und nach geschehen – sobald ein System jeweils dazu bereit sei – und bis 2009 abgeschlossen sein. Vorerst aber kommt noch einmal Microsoft zum Zug: Als erstes ist die Anschaffung von Windows XP geplant, eine Investition, die notwendig sei, um die spätere Umstellung auf Open Source sicher zu stellen.
Windows XP als Sprungbrett zu Linux? Das wird Bill Gates nun wirklich nicht gerne hören. (Hans Jörg Maron)

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