Glasfaserstreit: Basler auf Schmusekurs

27. März 2009 um 17:10
  • telco
  • swisscom
  • sunrise
image

Das Basler Glasfasernetz soll mit Unterstützung von Swisscom gebaut werden. Doch der ehemalige Telekom-Monopolist wird voraussichtlich keine eigene Faser besitzen, sondern nur mieten können. Sunrise ist zufrieden.

Das Basler Glasfasernetz soll mit Unterstützung von Swisscom gebaut werden. Doch der ehemalige Telekom-Monopolist wird voraussichtlich keine eigene Faser besitzen, sondern nur mieten können. Sunrise ist zufrieden.
Die Industriellen Werke Basel (IWB) bauen ihr städtisches Glasfasernetz mit Swisscom. Dies wurde heute entschieden. Doch es kommt nicht so, wie es die Swisscom-Konkurrenten befürchtet hatten. Swisscom wird keine eigene Faser besitzen, sondern nur mieten. IWB-Sprecher Dietmar Küther sagt zu inside-it.ch, dass dies unter der Voraussetzung des diskriminierungsfreien Zugangs in der Absichtserklärung festgehalten werden soll.
Nur ein Netz
Die IWB haben heute am dritten Runden Tisch Marktteilnehmern und Behörden das Geschäftsmodell für das Glasfasernetz Basel, das die IWB bauen wollen, vorgestellt. Teilgenommen hätten Swisscom, Sunrise sowie Vertreter weiterer Telekom-Anbieter und der Behörden, schreiben die IWB in einer Mitteilung. Man sei sich einig, dass nur ein Kabelnetz für Glasfasern ("FTTH-BS") gebaut werden soll und parallele Kabelnetze vermieden werden müssen.
Wie auch in anderen Schweizer Städten ging es beim geplanten Bau eines Glasfasernetzes darum, ob ein Netz im Sinne des Verbands Openaxs erstellt wird – also mit einer einzigen Faser, die dem lokalen Energieversorgungs-unternehmen gehört. Bei diesem Modell träten Provider wie Swisscom und Sunrise als Wiederverkäufer auf. Swisscom propagiert aber ein Mehrfasermodell, wobei der ehemalige Telekom-Monopolist eine Faser ganz für sich hat.
Sunrise: noch vieles offen
Swisscom-Sprecher Olaf Schulze betont gegenüber inside-it.ch, dass zurzeit noch nichts unterschrieben ist. Die IWB hätten sich aber klar für das Mehrfasermodell ausgesprochen. Der nächste Schritt sei nun, bis April eine gemeinsame Absichtserklärung zu erarbeiten. Ziel ist es, noch in diesem Jahr mit dem Bau des Glasfasernetzes zu beginnen. In den kommenden Wochen sollte bekannt werden, wie teuer das Netz wird. Swisscom hatte letztes Jahr 58 Millionen Franken offeriert, um sich am Basler Netz zu beteiligen. Gemäss Schulze wird über finanzielle Details zurzeit noch verhandelt.
Auf Anfrage heisst es bei Sunrise, man sei froh, dass die IWB erkannt hätten, dass man mit allen Akteuren sprechen muss. Es sei noch vieles unkonkret und noch vieles offen. "Das ist keine schlechte Ausgangslage", so Unternehmenssprecher Dominique Reber. Wichtig sei für Sunrise der diskriminierungsfreie Zugang zum Netz. Unter diesen Umständen sei man durchaus bereit, mit Swisscom zu kooperieren. (Maurizio Minetti)

Loading

Mehr zum Thema

image

Salt bleibt auf Wachstumskurs

Der drittgrösste Schweizer Telco konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres bei Umsatz und Betriebsgewinn zulegen.

publiziert am 24.11.2023
image

Quickline wechselt CEO und CMO aus

Frédéric Goetschmann und Urs von Ins verlassen die Firma, eine Nachfolge steht noch nicht fest. Quickline sagt, man wolle mit neuer Führung weiterwachsen.

publiziert am 23.11.2023
image

USB-C wird auch Schweizer Ladestandard

Der Bundesrat folgt der EU-Vorgabe. Ab 2024 müssen Handys und viele weitere Geräte, die in der Schweiz verkauft werden, via USB-C aufgeladen werden können.

publiziert am 22.11.2023 1
image

Bundesrat gibt Behörden mehr Möglichkeiten zur Überwachung

Die Regierung verzichtet aber darauf, Provider zum Entschlüsseln von Chats zu zwingen.

publiziert am 15.11.2023 3