Global Crossing sucht Partner für Outsourcing-Projekte

12. Oktober 2004 um 10:53
  • telco
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Global Crossing will als Teil seiner Strategieänderung verstärkt mit Partnern zusammenarbeiten, wie Peter Ludin, Global Crossings Area Vice President Continental Europe gegenüber inside-channels bestätigte.

Global Crossing - erst vor rund 10 Monaten, im Dezember 2003, aus dem Chapter-11-Status (Gläubigerschutz) entlassen - braucht zusätzliche Mittel von 40 Millionen Dollar und hat eine neuerliche Restrukturierung angekündigt. (siehe "Global Crossing braucht dringend Finanzspritze", gestern auf inside-it.ch).
Das Unternehmen, Besitzer eines globalen IP-Glasfasernetzes ist außerhalb der USA als Internet Service Provider für multinationale Konzerne vor allem als "Carrier's Carrier" für andere ISPs tätig. Inside-it sprach mit Peter Ludin, dem in der Schweizer Niederlassung tätigen Area Vice President für Kontinentaleuropa, in einem Kurzinterview über die aktuelle Lage.
Inside-it: Müssen sich Ihre Kunden, seien es ISPs oder Unternehmen, wieder Sorgen um das Überleben von Global Crossing machen?~~
Peter Ludin: "Nein, ganz bestimmt nicht. Wir haben mit ST Telemedia einen starken Partner an der Seite, mit dem wir gemeinsam unsere Ziele erreichen werden. Es war klar, dass nach dem erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens weitere Schritte zur Sicherung des Unternehmens notwendig sein würden. Die Branche verändert sich ja schließlich auch permanent. In Europa sind wir übrigens auf einem sehr guten Weg, und ich bin mir sicher, dass wir die benötigten Mittel aufbringen werden."
Inside-it: "In einigen Presseberichten war davon die Rede, Global Crossing wolle das Endkundengeschäft aufgeben."
Peter Ludin: "Das muss man stark präzisieren. In den USA ist Global Crossing durch Übernahmen zu einem Business mit KMU und Heimkonsumenten gekommen.
Daraus wird Global Crossing tatsächlich aussteigen. In Europa haben wir in diesem Bereich aber nie gearbeitet. Und das Geschäft mit multinationalen Großkunden ist für uns eindeutig strategisch. Dieses Geschäft werden wir eher verstärken."
Inside-it: "Im Zusammenhang mit dem Großkundengeschäft hat Global Crossing auch angekündigt, man wolle verstärkt mit Systemintegratoren und VARs als Partner zusammenarbeiten. Gilt dies auch außerhalb der USA?"
Peter Ludin: "Ja, wir wollen diese Zusammenarbeit ganz klar auf globaler Basis intensivieren. Der Hintergrund ist, dass immer mehr Großunternehmen und Organisationen ihre Wide Area Networks outsourcen. Ein Beispiel hierfür ist die Anbindung aller britischen Botschaften an die Außenamtszentrale London, das Foreign Commonwealth Office (FCO). Genauer: Global Crossing hat über ein Virtuelles Privates Netz 220 Botschaften, Konsulate und Außenstellen des FCO in 140 Ländern miteinander verbunden. Für solche Projekte arbeiten wir mit großen, internationalen IT-Dienstleistern als Partner zusammen. (Interview: hjm)

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