Google darf Fitbit übernehmen

17. Dezember 2020 um 15:18
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Angesichts der Zusagen von Google willigt die EU ein in einen Deal, der "Devices, nicht Daten" im Zentrum hat.

Brüssel gab grünes Licht für Googles 2,1 Milliarden Dollar teure Übernahme von Fitbit, dem Hersteller von Fitness-Tracking-Geräten. Dies trotz Widerstands von Verbraucherorganisationen und Wettbewerbsexperten, die sich über den Umgang mit den von Fitbit gesammelten persönlichen Daten sorgen.
Der Entscheid war erwartet worden.
Die Genehmigung kommt kurz nachdem die Europäische Kommission angekündigt hat, wie sie mit ihrem neuen digitalen Regelwerk die Dominanz von Tech-Konzernen in den Griff kriegen will.
Fitbit stellt Smartwatches und Tracker her, die bei Joggern beliebt sind und die Herzfrequenz messen oder das Schlafverhalten aufzeichnen. Dieser Markt wird wohl wachsen, wenn die Prognosen stimmen, dass Wearables immer mehr Zugangspunkt von Konsumenten zum Internet werden. Fitbit ist auch eine Fundgrube für Gesundheits- und Aktivitätsdaten.
"Wir können die geplante Übernahme von Fitbit durch Google genehmigen, weil die Zusagen sicherstellen werden, dass der Markt für Wearables und der entstehende digitale Gesundheitsbereich offen und wettbewerbsfähig bleiben", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager in einer Erklärung.
Die EU erklärte, dass Google für zunächst 10 Jahre einer Reihe von Verpflichtungen zugestimmt hat, um persönliche Daten zu schützen und sicherzustellen, dass die Übernahme nicht andere Smartwatch-Hersteller verdrängt.
Google beteuerte während der Untersuchung der Kommission immer, dass es bei dem "Deal um Geräte geht, nicht um Daten. Wir formalisieren auch unsere langjährige Verpflichtung, andere Hersteller von Wearables mit Android zu unterstützen und es Fitbit-Nutzern weiterhin zu ermöglichen, sich über APIs mit Diensten von Drittanbietern zu verbinden, wenn sie dies wünschen", so Google.

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