Google-Gründer festigen ihre Macht

13. April 2012 um 08:48
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Zwar steigt der Gewinn im vergangenen Quartal, doch das Kerngeschäft ist rückläufig. Larry Page und Sergej Brin behalten die Mehrheit der Stimmrechte.

Zwar steigt der Gewinn im vergangenen Quartal, doch das Kerngeschäft ist rückläufig. Larry Page und Sergej Brin behalten die Mehrheit der Stimmrechte.
Der amerikanische Suchmaschinenriese Google hat die Zahlen fürs erste Quartal 2012 veröffentlicht, die trotz einer unerwartet kräftigen Gewinnsteigerung nicht nur Gutes verheissen. Denn das Kerngeschäft der Werbeeinnahmen war zum zweiten Vierteljahresabschnitt in Folge rückläufig, diesmal sogar um 12 Prozent. Der Nettogewinn ist im ersten Quartal 2012 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 1,8 auf 2,89 Milliarden Dollar oder 8,75 Dollar pro Aktie gestiegen. Der Nettoumsatz nach Abzug von Gebühren an Partner-Webseiten ist im Jahresvergleich von 6,54 auf 8,14 Milliarden Dollar dank stark gestiegener Klickraten auch und vor allem im mobilen Bereich ebenfalls kräftig nach oben gegangen.
Viel interessanter scheint aber die mit den Quartalszahlen am Vortag lancierte Botschaft, dass die Google-Gründer Larry Page und Sergej Brin mit einem Aktiensplit ihre Macht im Unternehmen gefestigt haben. Der Verwaltungsrat hat dem auch schon zugestimmt. Die Aktionäre erhalten zwar für jeden Anteilsschein mit Einführung einer neuen "C-Klasse"-Aktie im Verhältnis 2:1 mehr Anteile als eine Art Dividende, doch gehen diese mit keinem Stimmrecht einher. Somit behalten Page und Brin 56,7 Prozent der Stimmrechte.
Zusammen mit Chairman beziehungsweise Verwaltungsratschef Eric Schmidt haben sie sogar 70 Prozent der Stimmrechte, da ihre "B"-Anteile mit zehnmal so vielen Stimmrechten verbunden sind wie die "A"-Aktien der meisten Aktionäre. Die neuen "C"-Aktien sind, wie gesagt, mit gar keinen Stimmrechten ausgestattet.
Page, seit einem Jahr wieder an der Spitze des Unternehmens, warb in einem Brief an die Aktionäre für das Vertrauen in die von ihm und Brin gesteckten langfristigen Ziele. Schliesslich hätten sich der Erwerb der Videoplattform YouTube und die Entwicklung des Android-Betriebssystems auch erst nach Jahren bezahlt gemacht. Abgesehen von der noch nicht abgeschlossenen Motorola-Übernahme steht laut Page keine grössere Akquisition bevor.
Als positiver Nebeneffekt des Aktiensplits wird gesehen, dass das Google-Papier damit günstiger wird und mehr Käufer anlocken könnte. Denn derzeit wird eine Aktie noch mit rund 650 Dollar gehandelt, eine recht hohe Hürde für viele potenzielle Anleger. (kh)

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