

Google hat uns fast gekillt, sagt ProtonMail
31. Oktober 2016 um 16:00In --https://protonmail.
In einem Blogpost vom vergangenen Mittwoch berichtet der ProtonMail-Mitgründer Andy Yen über eine undurchsichtige Affäre rund um Google, beziehungsweise das Suchranking von ProtonMail bei Google. Fast ein Jahr lang, so Yen, sei ProtonMail auf der Google-Suchmaschine gar nicht mehr oder nur sehr weit unten aufgetaucht, wenn nach den Begriffen "encrypted mail" oder "secure email" gesucht worden sei. Dies habe ProtonMail fast umgebracht.
Yen schätzt den entstandenen Schaden durch entgangenes Userwachstum auf mehrere hunderttausend Franken. Vorher, als ProtonMail noch gut gerankt war, habe man die Kosten decken können, danach habe man die Reserven angreifen müssen. Dass man noch lebe, verdanke man nur der Mund-zu-Mund-Proaganda der User.
Mittlerweile ist das Problem behoben, und ProtonMail ist im Suchranking wieder weit oben. Aber Yen weiss noch immer nicht, was genau passiert ist. ProtonMail, in der Schweiz basiert, bietet einen Service für sicheren, verschlüsselten Mailverkehr an. Das Unternehmen lancierte 2014 seine erste Betaversion und erreichte laut Yen im Sommer 2015 die Marke von 500'000 Nutzern. Damals sei man auch bei Google, wie bei allen anderen Suchmaschinen, bei Suchgen nach den beiden genannten, für ProtonMail äusserst wichtigen Suchbegriffen weit oben in den Resultaten aufgetaucht. Obwohl die Zahl der User weiterhin schnell gestiegen sei, habe sich bei Google im Oktober 2015 aber etwas "dramatisch geändert".
Reaktion erst nach zehn Monaten
Das grösste Problem für ProtonMail danach: Google reagierte schlicht nicht auf Kontaktversuche via Webformulare. Auch der Versuch, direkt den President für strategische Beziehungen in EMEA zu erreichen, rief keine Reaktion hervor. Erst als ProtonMail im August via Twitter sozusagen an die Öffentlichkeit ging, aber immerhin wurde das Problem behoben.
ProtonMail hat aufgrund des Vorfalls nun einen neuen Begriff für ein Geschäftsrisiko für Online-Unternehmen geprägt: "Search Risk" beziehungsweise Suchrisiko. Gemeint ist die Gefahr, plötzlich aus unerfindlichen Gründen von Google oder anderen Suchmaschinen ignoriert zu werden. Und für viele Internetunternehmen würde dies den Tod bedeuten. (hjm)
Loading
Sind Roaming-Gebühren bald Geschichte?
Eine Preisobergrenze für Roaming-Gebühren wurde vom Parlament erst kürzlich abgelehnt. Nun wird ein Roaming-Abkommen mit der EU gefordert.
Vogt am Freitag: 5G oder Giele, gut gemeint ≠ gut gemacht
Weil der Bau von rund 3000 Mobilfunkantennen blockiert ist, will die FDP den Schweizer Telcos helfen. Das ist eine gute Idee. Nur: Das gewählte Vorgehen ist sinnlos.
Parlament beschliesst schnellen 5G-Ausbau
Swisscom & Co. können bis 2024 5G "zu möglichst geringen Kosten" ausbauen. Die Grenzwerte werden aber nicht erhöht. Das hat das Parlament beschlossen.
Ständerat wischt Roaming-Preisobergrenze vom Tisch
Der Nationalrat war stark dafür, der Ständerat aber komplett dagegen.