Die Programmiersprache Rust soll zur zweiten Sprache für den Linux-Kernel werden. Die Initiative, dies zu erreichen, könnte nun schneller umgesetzt werden als angenommen. Denn der dafür zuständige Entwickler, Miguel Ojeda, bisher laut seinem Linkedin-Profil auch Software Engineer am Cern, kann nun Vollzeit daran arbeiten.
Rust könnte eine Reihe von Security-Problemen, die auf Speicher-Fehler zurückzuführen sind, ausmerzen, heisst es auf der Website des Projekts für Speichersicherheit "Prossimo". Das Projekt ist bei der Internet Security Research Group (ISRG) angesiedelt.
Das Prossimo-Projekt für Speichersicherheit wolle die Bemühungen koordinieren, die kritische Software-Infrastruktur des Internets auf Speicher-sicheren Code umzustellen. "Wenn wir darüber nachdenken, welcher Code für das heutige Internet am kritischsten ist, steht der Linux-Kernel ganz oben auf der Liste", heisst es weiter.
Die Arbeiten für Rust im Linux-Kernel seien bislang ein Nebenprojekt von Ojeda gewesen. Nun kündigte die ISRG an, diese Arbeit formell zu unterstützen. Man habe ihm, beginnend im April 2021, einen entsprechenden Vertrag angeboten. "Dies wurde durch die finanzielle Unterstützung von Google möglich gemacht", heisst es in der Ankündigung.
"Das Hinzufügen einer zweiten Sprache zum Linux-Kernel ist eine Entscheidung, die sorgfältig abgewogen werden muss. Rust bringt genug Verbesserungen gegenüber C, um eine solche Überlegung zu verdienen", wird Ojeda in der Ankündigung zitiert.
Der Linux-Kernel ist in der Programmiersprache C geschrieben. Laut einem Bericht von 'ZDnet' hatte der Linux-Schöpfer Linus Torvalds Bedenken geäussert, Rust einzubringen. Die Unterstützung von Google könnte nun etwas Rückendeckung geben.