

Google verrät endlich, was Werbepartner bekommen
25. Mai 2010 um 08:16
Die Katze darf mindestens mal den Kopf aus dem Sack strecken.
Die Katze darf mindestens mal den Kopf aus dem Sack strecken.
Google-Textanzeigen sind die am weitesten verbreitete Werbeform im Internet. Millionen von Websites weltweit haben sich an Googles "AdSense"-Programm angeschlossen, um mit den kontextsensitiven Textanzeigen, die von den Werbekunden per Klick bezahlt werden, zumindest ein Zubrötchen zu verdienen.
Das eigentlich unglaubliche daran: Fast alle diese Sitebetreiber haben bisher die Katze völlig im Sack gekauft: Google hat ihnen nie verraten, wieviel Umsatz ihre Site für Google insgesamt generiert und wieviel davon Google als Provision in den eigenen Sack steckt. Die Betreiber erhielten lediglich eine Abrechnung mit dem gutgeschriebenen Betrag und der Anzahl Impressions und Klicks, aber ohne den Preis, den die Kunden für die Klicks bezahlten. Nur grössere Sitebetreiber konnten eigene Verträge aushandeln und kannten dadurch auch die beidseitigen Margen.
Gestern Abend hat Google diese Situation nun "im Geiste grösserer Transparenz" nach nur sieben Jahren AdSense-Programm in einem Blogeintrag überraschend geändert und verraten, was das gemeine Fussvolk unter den Sites erhält. Gemäss Neal Mohan, Vice President für Product Management bei Google, erhalten Treilnehmer am "AdSense for Content"-Programm 68 Prozent der Gesamteinnahmen. Sites, die beim "AdSense for Search"-Programm mitmachen, bei dem auf der Site eine Google-Suchbox eingeblendet wird, erhalten 51 Prozent der daraus generierten Einnahmen. Google behält also 32 respektive 49 Prozent der Einnahmen für sich.
Das scheint auf den ersten Blick viel für eine vorwiegend technische und automatisierte Dienstleistung, für die der Aufwand beispielsweise im Vergleich zu den Kosten der Erstellung eigenständiger Inhalte für eine Site minim sein dürfte. Andere Werbenetzwerke, zumindest wenn sie selbst Werbekunden akquirieren, verlangen aber oft ebenso hohe oder noch höhere Provisionen. Apple beispielsweise will bei seinem kommenden "iAD"-Programm 40 Prozent der Einnahmen für sich beanspruchen. Mohan argumentiert in seinem Blogbeitrag, dass der Google-Anteil unter anderem die Kosten für Forschung und Entwicklung für die Suchtechnologie und die AdWords-Plattform reflektiere.
Gemäss Mohan ist der Anteil, den Sitebetreiber im "AdSense for Content"-Progarmm erhalten seit dem Launch von AdSense im Jahre 2003 gleich geblieben. Der Anteil, der im "AdSense for Search"-Programm den Betreibern zufliesst, sei zuletzt 2005 erhöht worden. In den nächsten Monaten will Google damit beginnen, die prozentualen Umsatzverteilungen dieser beiden Progarme kontinuierlich im AdSense-Interface anzuzeigen. Wieviel Google bei den neueren AdSense-Programmen "AdSense for mobile applications", "AdSense for feeds" und "AdSense for games" für sich behält, bleibt aber weiterhin unter dem Deckel. (Hans Jörg Maron)
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