

Graubünden und Thurgau lancieren E-Voting neu
24. März 2017 um 16:04
Beide Kantone wollen E-Voting für alle Stimmbürger und beschaffen nun ein System.
Beide Kantone wollen E-Voting für alle Stimmbürger und beschaffen nun ein System.
Gleich zwei Kantone nehmen einen zweiten Anlauf für die Einführung des E-Votings bei Abstimmungen und Wahlen. In Graubünden soll im Gegensatz zur abgebrochenen ersten E-Voting-Phase das System nicht nur Auslandsschweizern offenstehen, sondern ab 2021 allen Stimmberechtigten.
E-Voting werde von jüngeren Stimmberechtigten zunehmend erwartet, teilte die Kantonsregierung am Freitag mit. Der Kanton will darum diesmal aufs Ganze gehen und dies für sämtliche Bündner Stimmberechtigte im In- und Ausland einführen und für alle Urnengänge - ob kommunal, kantonal oder national.
In einem ersten Schritt wird nun ein E-Voting-System beschafft, das für 100 Prozent der Stimmberechtigten zertifiziert ist. Auf Anfang 2020 soll das E-Voting bei einzelnen Pioniergemeinden eingeführt werden und ein Jahr später flächendeckend. Allerdings wird es jeder Gemeinde freistehen, sich für oder gegen die elektronische Stimmabgabe zu entscheiden.
Thurgau: Einsatz ab 2019
Im Thurgau sollen Auslandschweizer ab Herbst 2018 wieder elektronisch abstimmen können. Mit diesem Ziel schreibt der Kanton ein neues E-Voting-System öffentlich aus.
Ein erstes System war 2015 gescheitert: Von 2010 bis 2015 konnten die im Kanton Thurgau registrierten Stimmberechtigten, die im Ausland leben, bereits an 16 Abstimmungen elektronisch teilnehmen. Dann wurde das E-Voting-System stillgelegt, das der Thurgau zusammen mit acht weiteren Kantonen eingeführt hatte.
Das Ziel des zweiten Anlaufes ist es, nicht nur Auslandschweizern wieder die elektronische Stimmabgabe zu ermöglichen. Auch bei der Nationalratswahl 2019 soll das neue E-Voting zum Einsatz kommen. Ab 2020 plant der Kanton dann Pilotversuche mit einzelnen Gemeinden, um auch im Inland elektronisches Abstimmen zu ermöglichen. (sda / mag)
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